Donnerstag, 12. November 2020

Fracking setzt Radioaktivität frei

Das die Fracking-Anlagen nicht gerade gesundheitsfördernd sind ist vielen Menschen bewusst. Die Anlagen setzen aber, neben den bereits bekannt schädlichen Gasen und Chemikalien auch Radioaktivität frei, welche an die Luft abgegeben wird. Es geschieht dadurch, dass bei dieser Art von Erdöl- und Erdgasförderung Radon freigesetzt wird. Seine radioaktiven Zerfallsprodukte, reichern sich im Feinstaub an. Die Radioaktivität ist im Umkreis der Anlagen, gut messbar und deutlich erhöht. Dieses Ergebnis wurde von Wissenschaftlern, im Fachmagazin „Nature Communication“ veröffentlicht.

Das Fracking ist eine Methode, welches vor allem in den USA, einen enormen Boom erlebt. Das billige Gas und Öl hat vor allem für jene Menschen Nachteile, welche im Umkreis der Förderanlagen leben. Immer wieder kommt es durch Lecks in Tanks und Leitungen, zum Austritt von Gesundheitsgefährdenden Gasen. Die im Spülwasser verwendeten Chemikalien sind beispielsweise sehr giftig. Nun hat man aber herausgefunden, dass es ein weiteres Gesundheitsrisiko gibt – die radioaktiven Schwebeteilchen.

Es war zwar bekannt, dass in jenen Gesteinsschichten wo Öl und Gas vorkommt, auch vermehrt radioaktive Elemente wie Uran-238 und Radon vorhanden ist.Überrascht war man allerdings, dass erhöhte Werte von Uran-238 und Radium-226, in den Wasserbecken, den Bohrresten, in den hoch gebrachten Sedimenten und in jenen Gewässern nachgewiesen wurde, wo die unkonventionellen Förderanlagen vorhanden sind. Es war bisher nicht klar, wie viel radioaktives Radon in den Fracking-Anlagen frei wird und in welchem Ausmaß es seinen Beitrag zu den radioaktiven Schwebeteilchen in der Luft beiträgt.

Wie gefährlich diese Partikel für den Menschen sind, soll folgendes Beispiel zeigen

Wenn die radioaktiven Luftpartikel eingeatmet werden, dann können diese die Bronchien anreichern und dort die Alphastrahlung in Form von geladenen Heliumkernen, sowie die Betastrahlung in Form von Elektronen abgeben. Kurzfristig betrachtet führt dies zu Entzündungen und langfristig zu Krebs.

Damit die Forscher rund um Herrn Li die Belastung mit partikulärer Radioaktivität im Umfeld von Fracking-Anlagen messen und vergleichen können, hat man die gesammelten Messwert von 157 Stationen der USA, aus dem US-weiten RadNet-Messnetz, aus den Jahren 2001 – 2017 ausgewertet. Die Wissenschaftler wollten herausfinden, wie hoch die radioaktive Belastung in jener Luft vorhanden ist, welche sich in einer Entfernung von 20 oder 50 Kilometern, von der Fracking-Anlagen befindet.

Das Ergebnis: „Je mehr Fracking-Anlagen es gab, desto höher war die radioaktive Belastung der Luft leewärts davon. „Die Präsenz von 100 zusätzlichen Fracking-Pumpen innerhalb von 20 Kilometern auf der Windseite ist mit einem Anstieg der partikulären Radioaktivität um 0,024 Millibecquerel pro Kubikmeter Luft verknüpft“, so Li und sein Team.

Es gibt Studien, wonach bereits ein Anstieg um 0,12mBq/m³ im Siebentages-Mittel, einen Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein um mehrere Prozent erhöht. Eine Zunahme der Betastrahlung um 0,07 mBq/m³ im 28-Tages-Mittel, kann den Blutdruck wiederum um drei bis vier Punkte erhöhen. Tatsächlich gibt es einen Anstieg der partikulären Radioaktivität, welcher durch Fracking entsteht und auch die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen kann. Herr Li und sein Forscherteam empfehlen deshalb, diesbezüglich weitere Studien durchzuführen.


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