Warum nur hat Senol
Akkilic die Partei der Grünen verlassen und ist zu der SPÖ gewechselt?
Der Überflieger weiß
das ganz genau, weil er live dabei war!
Sie glauben es nicht?
Folgen Sie meinem
Tonbandprotokoll,
welches in einem
kleinen, verstaubten Rocklokal Wiens aufgenommen wurde.
Häupl:
Na super. Wo
samma do? Wo host Du mi denn do hinzaht? Was machen wir da
eigentlich?
Niedermühlbichler:
Schau
her Michael. Es warad wegen der Wahl. Nicht wegen der im Oktober,
sondern wegen der in ein paar Tagen wo über eine Reform des
Wahlrechts abgestimmt wird.
Häupl:
Na bitte
erinner mich nicht daran. Mir graut schon davor. 49:51 wird das
ausgehen und wir können rein gar nix dagegen unternehmen. Sei so
gut und verbringen wir halt hier einen möglichst angenehmen Abend
und passt schon. Habens da wenigstens einen guten Wein?
Niedermühlbichler:
Bleib
locker Michael. Ich glaub, ich habe da eine Möglichkeit gefunden mit
der wir noch viel Freude haben werden. Ich will nämlich, dass wir
uns hier mit der Tanja treffen.
Häupl:
Welche Tanja?
Niedermühlbichler:
Na
die Tanja Wehsely! Unsere stellvertretende Klubchefin! Die wird
nämlich hier auftreten!
Häupl:
Auftreten? In
so einem Lokal? Was macht die da? Bestreitet die Tanja da so eine
Art Wahlkampfauftakt?
Niedermühlbichler:
Na
nicht so ganz. Die Tanja hat nämlich gemeinsam mit ihrem Mann eine
eigene Rockband und die nennt sich „EXTRA:GONE“ und die treten
hier heute auf. Im Anschluss an das Konzert können wir uns dann mit
ihr unterhalten. Ich kann nur sagen Du wirst staunen lieber Michael!
Häupl:
Warum? Wegen
der Musik?
Niedermühlbichler:
Nein.
Natürlich nicht. Obwohl, vielleicht auch. Aber Du wirst vor allem
darüber staunen worüber wir uns nachher mit Dir unterhalten
wollen. Wir haben da vielleicht eine Möglichkeit gefunden, wie wir
die Abstimmung zu einem Desaster für die Grünen machen könnten.
Häupl:
Na das klingt
jetzt gleich einmal interessant. Da freu ich mich schon auf das
Gespräch. I geh nur gschwind und hol uns a paar Gspritzte bevor das
Konzert losgeht. Wer weiß ob währenddessen noch ausgschenkt wird.
Soll ich Dir auch fünf mitnehmen?
Nach einem
sensationellen Konzert vor zwanzig begeisterten Jusos, begibt sich
Tanja Wehsely zu dem Wiener Bürgermeister Häupl und dem
Parteimanager Niedermühlbichler.
Wehsely:
Und
hats Euch gefallen?
Häupl:
Jo
eh. Du Sonja was wollt ihr mit mir besprechen.
Wehsely:
Schau
Michi. Die Gschicht is a so. Wir brauchen 50 Stimmen damit wir den
Antrag zur Wahlrechtsreform kippen können und wir haben aber nur
49. Also müssen wir, im wahrsten Sinne des Wortes, noch jemanden
auf unsere Seite ziehen. Richtig?
Häupl:
Ja
das weiß ich auch. Aber wie soll das gelingen?
Wehsely:
Kennst
Du den Senol Akkilic von den Grünen?
Häupl:
Ja
schon. Das ist doch der, was im Gemeinderat einmal angefangen hat
türkisch zu reden. A so ein Trottel...
Niedermühlbichler:
Reiss
Dich ab jetzt bitte ein bisserl zusammen. Wir sagen Dir schon noch
warum.
Häupl:
Muas
i des jetzt verstehn?
Wehsely:
Jetzt
noch nicht, aber in ein paar Minuten schon. Der Senol ist nämlich
ein langjähriger Freund von mir und hat bei den Grünen für die
Wahlen im Oktober keinen sicher Listenplatz bekommen und ist jetzt
ziemlich angfressen auf seine Partei Kollegen.
Häupl:
Woher
kennst Du den eigentlich so guat?
Wehsely:
Naja.
Wir sind beide Integrationssprecher unserer Partei und kennen uns
seit
18 Jahren. Wir waren damals beide in der Parkbetreuung unterwegs und
im Verein der Wiener Jugendzentren bin ich ja die Obfrau und rate
mal wer mein Stellvertreter ist.
Häupl:
Jessas
na. Net Dei Ernst! Na guat. Wos moch ma jetzt?
Niedermühlbichler:
Ganz
einfach. Wir unterbreiten ihm ein Angebot, welches er nicht ablehnen
kann. Wir bieten ihm einen Wechsel in unsere Partei an. Dafür
bieten wir ihm die Möglichkeit auf einem sicheren Listenplatz an
und machen ihm klar, dass er sich im Gegenzug bei der Antragstellung
auf Änderung des Wahlrechts zu besinnen hat, wer ihm weitere fünf
Jahre ein schönes Einkommen im Gemeinderat ermöglicht. Na was
sagst?
Häupl:
Das
klingt ja zu schön um wahr zu sein! Aber ob der wirklich drauf
einsteigt?
Wehsely:
Er
wartet nur noch auf meine sms in der drin steht, dass Du Deinen
Sanktus gibst und wir alles sofort durchziehen können.
Niedermühlbichler:
Ach
ja und eine Pressekonferenz dazu habe ich auch bereits geplant. Wenn
Du erlaubst, dann findet diese eine Stunde vor der Abstimmung statt.
Na was sagst jetzt Michl? Bist mit uns zufrieden?
Häupl:
Ihr
seids a Waunsinn! Komm Tanja schick dem lieben Senol gleich eine
Nachricht, dass alles wie vereinbart über die Bühne geht und Du
lieber Georg kannst die Pressekonferenz einberufen. I find des ur
geil. Na auf des Gfries von der deppaten Vassilakou gfrei i mi scho!
Und wauns dann komplett am Sand ist, werd ich ihr ein „Gespräch
auf Augenhöhe“ anbieten. Na de wird schaun! So und jetzt feiern
ma no a bissl und deshalb hol i uns no a paar Flascherln Wein. Das
ist schließlich unser Wien und das lassen wir uns von nix und
niemanden wegnehmen! Darauf trinken wir!
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