Es ist keine Schande, wenn man einmal
auf einen Scharlatan „hereinfällt“. Wie es allerdings sein kann,
dass man schon beinahe danach süchtig ist, immer wieder auf „den
Leim“ zu gehen, ist mir schleierhaft. Kurze Rückblende – 2011
hat der Medienzar sein Amt als italienischer Ministerpräsident
verloren. 2013 ist er sogar aus dem Parlament geflogen und als er
2016 nach unzähligen Gesichtsliftings (ok ist seine Sache...) und
Herzproblemen sogar dem Tod von der Schippe gesprungen ist, hat ihm
sogar sein eigener Leibarzt davon abgeraten, jemals wieder politisch
tätig zu werden. Berlusconi hat den Ratschlag leider nicht befolgt
und steht nun, mit seinen jungendlichen 81 Lenzen, vor einem großen
Comeback.
Warum es uns nicht gleichgültig
sein sollte, wer Italien regiert
Die Fakten sind, dass Italien die
drittgrößte Volkswirtschaft innerhalb der Europäischen-Union
darstellt. Aufgrund des Austritts Großbritanniens aus der EU, wird
der Einfluss der Italiener sogar steigen.
Italien hat etwa zwei Billionen Euro
Schulden und gehört im heurigen Jahr, eindeutig zu den Ländern mit
den größten finanziellen Risiken innerhalb der Eurozone. Die
europäische Statistikbehörde Eurostat bescheinigt Italien zwar ein
Wirtschaftswachstum von 1,4 %, jedoch muss dieses erst sinnvoll
genutzt werden.
Es ist beruhigend zu wissen, dass es
nach den Wahlen zu einem Stillstand kommen könnte. Die EU-kritischen
Parteien, halten sich mit jenen der Befürworter, in etwa die Waage.
Zu den Skeptikern gehört die rechtspopulistische Lega Nord, welche
in Brüssel eine Fraktion mit der französischen Front National und
unserer neuen Regierungspartei, der FPÖ, bildet. Die zweite Partei,
ist jene des Komikers Beppe Grillo und nennt sich die
Fünf-Sterne-Bewegung. Sie hat ihrerseits lange Zeit damit
geliebäugelt ein Referendum zur Abschaffung des Euros abzuhalten.
Würde das neu geschaffene Wahlgesetz
nicht die Koalitionen zwischen den Parteien begünstigen, würde die
Fünf-Sterne-Bewegung (nach den derzeitigen Umfragen), die Wahl mit
den meisten erhaltenen Stimmen gewinnen. Das Wahlgesetz allerdings
würde jedoch das Mitte-Rechts-Bündnis mit der Lega Nord und Silvio
Berusconis Forza Italia zum Sieger küren.
Wie sieht es eigentlich mit dem
Mitte-Links-Bündnis von Ministerpräsident Paolo Gentiloni und
Parteichef Matteo Renzi aus. Kurz und knapp – sie werden am
Wahlabend „im geschlagenen Feld“ landen...
Besteht die Möglichkeit, dass
Italien nach der Wahl aus der EU austritt?
Das Horrorszenario
für die EU wäre, wenn die Lega Nord mit der Fünf-Sterne-Bewegung
eine Koalition bilden. Was dann folgt, wären enorme Turbulenzen auf
den weltweiten Finanzmärkten. Die Wahrscheinlichkeit, dass die
Gläubiger von Italien, ihr Vertrauen in den italienischen Staat
verlieren, dann kann das dazu führen, dass die gesamte Eurozone in
den Abgrund gerissen wird.
Was passiert, wenn sich die Parteien
nicht einigen können?
Sollten die
Parteien nicht in der Lage sein eine Koalition zu bilden, dann
schlägt die große Stunde von Italiens Präsident Mattarella. Er
wäre derjenige, welcher das Recht besitzt einen Regierungschef zu
ernennen. Na bitte klingt doch eh gut.. aber oje... dieser
Regierungschef muss allerdings erst vom Parlament bestätigt
werden...
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