Die Krise hat in
Venezuela dazu geführt, dass mehrere tausend Venezolaner, Tendenz
stark steigend, in Kolumbien Medikamente und Nahrungsmittel einkaufen
sowie sich auf die Suche nach Arbeit machen, welche es in ihrer
eigenen Heimat nicht gibt. Kolumbien ist zwar bereit zu helfen, stößt
aber bereits jetzt an seine finanziellen und auch personellen
Grenzen.
Insgesamt haben
sich (Stand Dezember 2017) bereits 550.000 Venezolaner in Kolumbien
niedergelassen. Die meisten von ihnen sind ohne Visa in ihr
Nachbarland „eingereist“. Die 2.219 Kilometer lange, gemeinsame
Grenze kann mangels genügend Personal nicht einmal annähernd
ausreichend, kontrolliert werden.
Für Kolumbien ist
die Versorgung der Neuankömmlinge vor allem im Gesundheits- und
Sozialsystem, kaum noch möglich.
Der Flüchtlingsstrom von Venezuela
nach Brasilien
Auch in Brasilien leidet man unter den
enormen Flüchtlingsmassen aus Venezuela. Die brasilianische
Regierung hat vor wenigen Tagen, für den nördlichen Teilstaat
Roraim, den sozialen Notstand ausgerufen. Die Venezolaner leben dort
mittlerweile unter höchst prekären Bedingungen. 200 Mann der
brasilianischen Armee sind dazu angehalten in der nördlichen
Amazonasregion mehrere Grenzposten und ein Feldlazarett zu errichten.
Die Grenze zu Venezuela soll allerdings weiterhin geöffnet bleiben.
Justizminister Torquato Jardim erklärte gegenüber den Medien, dass
man lediglich kontrollieren wolle, wer die Grenze überschreitet.
Die brasilianische Regierung hat vor
die Neuankömmlinge aus Venezuela allesamt gegen Masern zu impfen.
Grund ist, dass bei einem venezolanischen Kind eine Masernerkrankung
festgestellt wurde. Das klingt zwar nicht besonders dramatisch, ist
aber in Anbetracht der Tatsache, dass in Brasilien letztmals im Juli
2015 die Masern aufgetreten sind, eine verständliche Entscheidung.
In Roraimas Hauptstadt Boa Vista (330.000 Einwohner) leben bereits
etwa 40.000 Venezolaner. Sie kampieren überwiegend unter Brücken
und in Parks. Wie viele Flüchtlinge in der abgelegten Urwaldregion
leben, ist derzeit noch gänzlich unbekannt.
Fremdenfeindlichkeit ist auch in
Brasilien durchaus ein Begriff. Nicht anders ist es zu erklären,
dass es Boa Vista bereits zwei Brandanschläge auf Flüchtlingsheime
gegeben hat, bei denen auch einige Venezolaner verletzt wurden...
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