Immer
mehr meiner LeserInnen haben in den letzten Tagen den Wunsch
geäußert, mehr über die Social-Media-Plattform namens Steemit zu
erfahren. Ihr Wunsch sei mir Befehl. Mittlerweile
bin ich seit sechs Wochen bei Steemit dabei und schön langsam
bekomme ich ein Gefühl dafür, welche Möglichkeiten einem diese
Social-Media-Plattform bietet.
Steemit
wurde von den Gründern der Kryptowährung Steem entwickelt und gibt
jedem Nutzer die Chance für seine Aktivität „belohnt“ zu
werden.Weltweit
haben sich hier bisher 920.000 Menschen registriert, wovon ca.
200.000 regelmäßig aktiv sind. Dies bedeutet, dass sie Blog-Artikel
schreiben, Fotos hochladen, Diskussionen entfachen und Kommentare zu
allen möglichen Bereichen abgeben. Aktuell
werden monatlich 1,5
Millionen Postings und 3,5
Millionen Kommentare abgegeben.
Steemit
beeindruckt durch seine völlige Transparenz, welche „Neuankömmlinge“
durchaus auch erschreckt, weil jeder aber auch wirklich jeder
sämtliche Artikel lesen und das Wallet eines jeden Users betrachten
kann. Es
ist frustrierend und aufbauend zugleich, wenn man den Wert seines
eigenen Accounts mit 10 US-Dollar beziffert sieht und jenes eines
Users, welcher beispielsweise seit einem Jahr dabei ist, mit 10.000
US-Dollar bewertet vorfindet.
Wie
tritt man steemit bei?
Im
Gegensatz zu vielen anderen Seiten, gibt es hierfür keinen
sogenannten Reflink, wo man seine Familie/Freunde/Bekannte einlädt,
sondern jeder, der will, registriert sich auf der Hauptseite von
steemit.com
Der
„Antrag“ ist zwar schnell ausgefüllt, allerdings braucht es
durchschnittlich zwei Wochen bis man „freigeschaltet“ ist und
sich auf der Social-Media-Plattform einloggen kann.
Warum
dauert das so lange?
Aufgrund
dessen, dass man als neuer User einen kleinen Bonus von 0,5 Steem
bekommt, will man vermeiden, dass es Fake-Accounts gibt und deshalb
werden die E-Mail-Adressen genauestens überprüft. Ich
darf mich wegen der Geschwindigkeit der Freischaltung nicht
beschweren, weil es bei mir lediglich drei Tage gedauert hat. Das ist
auf alle Fälle weit unter dem Durchschnitt.
Ist
man endlich freigeschaltet, so empfiehlt es sich, neben der Eingabe
der Profildaten, einen Vorstellungsthread zu veröffentlichen. Am
Ende eines Artikels darf man bis zu fünf Tags eingeben. Es ist
manchmal auch durchaus sinnvoll eine Übersetzung des eigenen
Artikels auf Englisch bzw. spanisch anzubieten.
Die
deutschsprachige Community ist relativ klein. Proportional betrachtet
sind die Österreicher gegenüber den Deutschen deutlich in der
„Überzahl“. Die deutsch-sprachige Community besticht auf steemit
allerdings durch seine sehr aktiven Mitglieder.
Wie
kann man nun auf steemit belohnt werden?
Jeder
Artikel, welcher von anderen Usern upgevotet wird, wird dafür
entsprechend honoriert - das Upvoten entspricht in etwa dem liken bei
Facebook und Twitter. Dies
betrifft ebenso die Kommentare, welche bei den Artikeln anderer User,
abgegeben werden. Wie viel man bekommt, hängt von der Wertigkeit des
„Voters“ ab.
Was
kann ich mir unter der Wertigkeit eines Voters vorstellen?
Ein
neues Mitglied bei steemit erhält die Wertigkeit 25 und je öfter
man „upgevotet“ wird, um so höher steigt dieser Wert.
Man
unterscheidet bei der Honorierung der eigenen Beiträge drei Werte:
Steem-Dollar,
Steem und Steem-Power
Mit
dem Steem-Dollar kann man (gegen einen im Vergleich zu den
Handelsbörsen sehr günstigen Kurs) die Kryptowährung Steem
erwerben. Wer Steem hat, kann diese jederzeit verkaufen oder/und
gegen andere Kryptowährungen eintauschen. Außerdem hat man die
Chance den Steem gegen Steem-Power einzutauschen. Der Tausch gegen
Steem-Power bedeutet, dass die eigenen Votings mehr „Gewicht“
bekommen.
Folgende
„Milchmädchenrechnung“:
Zu
Beginn sind Deine Votings max. 1 US-Cent wert. Hast Du allerdings
eine Steem-Power von 100 dann entspricht dies in etwa sieben US-Cent.
Kannst Du zu Beginn Deiner Tätigkeit bei steemit lediglich zehn
Votings pro Tag abgeben, so erhöht sich diese Anzahl bei dem Erwerb
von mehr Steem-Power (also beispielsweise durch den Tausch von Steem
zu Steem-Power). Faktum
ist, dass man auch seine eigenen Blog-Artikel, Fotografien,
Kommentare, Videos (ja auch die kann man, ähnlich wie bei youtube,
online stellen) upvoten darf.
Viele
fragen sich jetzt vermutlich, ob man mit der Steem-Power überhaupt
über einen finanziellen Wert verfügt. Die Antwort lautet: JA!
Einen
Steem kann man jederzeit monetarisieren und mit dem Erwerb von
Steem-Power unterstützt man die Währung, weil man sich durch den
Erwerb verpflichtet seine Steems nicht in einer einzigen Transaktion
zu verkaufen. Wer
seine Steem-Power verkaufen will, kann dies, indem er einen von ihm
angegebenen Betrag, gleichmäßig auf dreizehn Wochen verteilt,
ausgezahlt bekommt.
Beispiel:
Angenommen
die zur Auszahlung bestimmte Steem-Power hat einen Wert von 1.300
US-Dollar so bekommt man dreizehn Wochen lang, jeweils 100 US-Dollar
ausbezahlt. Dies hat für die Kryptowährung den Vorteil, dass der
Kurs auf lange Sicht stabil bleibt und keinen großen Schwankungen
unterworfen ist.
Wie
viel ist denn ein Steem überhaupt wert?
Mit
Stand vom 30. April 2018 entspricht ein Steem dem Wert von 3,98
US-Dollar – Tendenz steigend. Die
Marktkapitalisierung beträgt ziemlich genau eine Milliarde US-Dollar
und täglich werden etwa 25
Millionen US-Dollar umgesetzt. Im weltweiten Ranking der
Kryptowährungen ergibt dies derzeit den beachtlichen 28. Platz. Insgesamt
sind von den am Ende 270 Millionen Steems mit heutigem Tage knapp
mehr als 253 Millionen Steems im Umlauf.
Der
Vorteil von Steem, im Vergleich zu den Platzhirschen von Bitcoin und
Ethereum ist, dass die Transaktionen weitaus schneller erfolgen.
Wie
viel könnte ein Steem in Zukunft wert sein?
Eine
Prognose darüber abzugeben wäre Hellseherei.
Von
der Logik her würde ich folgendes behaupten: Wenn
durch die Frustration der Facebook-User etwa zehn Millionen zu
Steemit abwandern und dort aktiv sind, wird sich der Steem-Wert
garantiert vervielfachen.
Ich
kann nur empfehlen diese Plattform zu testen, um zu sehen, ob sie
euch zusagt – wenn ja, ist gut und wenn nicht dann nicht.
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