In den schon lange anhaltenden
Konflikten folgende Länder: Südsudan, Demokratische Republik Kongo,
Somalia, Syrien, Zentralafrikanische Republik, Afghanistan, Mali,
Myanmar und nun auch im Jemen, werden die meisten Kinder als Soldaten
missbraucht. Sie werden nicht immer direkt an der
Front aber sehr oft als Späher oder zum Holz sammeln und kochen
eingesetzt. Die Mädchen werden zwangsverheiratet und ebenso wie die
Buben sexuell missbraucht. Es ist nichts Außergewöhnliches, dass
die Kinder als „lebende Schutzschilde“ dienen oder sich an stark
frequentierten Plätzen, selbst in die Luft jagen müssen.
Bleiben wir doch als abschreckendes
Beispiel im Jemen. Abgesehen davon, dass man in der medialen
Berichterstattung kaum davon erfährt, dass es dort seit dem Feldzug
von Saudi-Arabien und seiner Verbündeter eine Hungersnot gibt,
welche bis zu zwölf Millionen Menschen bedroht, sind bereits
tausende Kinder gestorben, weil sie an der Seite Saudi-Arabiens
gegen die angeblich vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen kämpfen
mussten.
In dem nunmehr bereits seit vier Jahren
tobenden Krieg setzt Saudi-Arabien immer öfter auf Kindersoldaten
aus dem Sudan. Mohammed bin Salman verlässt sich also nicht nur auf
die Unterstützung seiner transatlantischen Partner sondern greift
auch gerne auf Söldner zurück – ganz egal aus welchem Land sie
kommen. Mohammed bin Salman lässt für diese
Söldner viel Geld fließen und hat auch dem sudanesischen Staatschef
Umar al-Baschir ein wohl verlockendes Angebot gemacht, damit er im
Jemenkrieg an seiner Seite kämpft. Es sind derzeit etwa
vierzehntausend sudanesische Kämpfer, welche sich an der saudischen
Koalition beteiligen.
Die Sudanesen rekrutieren sich zumeist
aus ehemaligen Darfur-Kämpfern – man nennt sie auch
„Dschandschawid“. Hier tummeln sich besonders viele Kinder im
Alter von vierzehn bis siebzehn Jahren. Der Vorteil für Saudi-Arabien ist,
dass diese Soldaten wesentlich billiger als etwaige US-Söldner sind. Die Familien der Jugendlichen sind
gewillt – aus Verzweiflung oder warum auch immer – ihre Söhne
gegen den schnöden Mammon an Saudi-Arabien als Söldner zu
verkaufen.
Bei etwa einem Drittel aller Söldner,
welche im Jemen aktiv sind, handelt es sich um Kinder. Es ist
durchaus üblich, dass die Kommandanten aus Saudi-Arabien einen
„Sicherheitsabstand“ zur Front halten, die sudanesischen Söldner
allerdings „eh klar“ an die gefährlichsten Plätze geschickt
werden. Dafür hat man sie ja auch schließlich gekauft. Die Kommunikation der Kommandanten mit
ihren Söldnern funktioniert per GPS und Headsets.
Selbstverständlich bestreitet
Saudi-Arabien Kindersoldaten einzusetzen. Der Koalitionssprecher Turki al-Malki
sagt dazu in einer Erklärung: „Die Behauptungen, dass es in den
Reihen der sudanesischen Streitkräfte Kinder gibt, sind fiktiv und
unbegründet".
Der sudanesische Wirtschaftsberater
Hafiz Ismail Mohamed meint dazu, dass die Söldner aus dem Sudan
deshalb für Saudi-Arabien kämpfen, weil sie daheim keine Zukunft
haben. Die eigenen Soldaten würden als Ware
exportiert, welche wir auf diese Art und Weise in eine Fremdwährung
umtauschen können. Damit man dies besser verstehen könne
erklärt er, dass ein hoch qualifiziert Arzt im Sudan, monatlich
höchstens 500 US-Dollar verdient. Ein Rekrut, welcher komplett unerfahren
ist, bekommt für seinen Einsatz als Söldner hingegen 655 US-Dollar
und nicht zu vergessen, wenn er eine sechsmonatige Dienstzeit
absolviert und überlebt hat, gibt es einen Bonus von 10.000
US-Dollar.
Versteht ihr jetzt warum es für
Saudi-Arabien, im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel ist,
Kindersoldaten aus dem Sudan zu bekommen?
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