Donnerstag, 21. Februar 2019

Mexiko – liegt die Zukunft im Erdöl?

Wie schnell die Zeit vergeht. Am 18. Jänner ist im mexikanischen Bundesstaat Hidalgo eine Erdöl-Pipeline beim Versuch diese anzuzapfen explodiert und es sind bisher 128 Menschen daran gestorben. Weitere neunzehn Personen befinden sich immer noch im Spital. Gouverneur Omar Fayad spricht davon, dass es möglicherweise noch Monate dauern wird, bis alle Toten identifiziert sind und man dafür auch ausländische Hilfe benötigt.

Bereits im Dezember des vergangener Jahres hat die mexikanische Regierung erste Schritte getätigt, um das illegale Anzapfen von Ölpipelines der staatlichen Erdölfirma Petróleos Mexicanos (Pemex) zu unterbinden. Damit die sogenannten „Huachicoleos“, so werden jene Personen genannt, welche beim abzpafen ihr Leben riskieren, nicht auf diese gefährliche Tätigkeit angewiesen sind, hat die Regierung Sozialprogramme für sie und ihre Familien angekündigt.

Nachdem wir nun unseren Blick, um ein bis zwei Monate in die Vergangenheit gerichtet haben, gehen wir nun ein paar größere Schritte zurück.Wir schauen in das Jahr 2010. Die Explosion der Ölplattform Deep Water Horizon der britischen Erdölfirma BP im Golf von Mexiko, bei der ca. 800 Millionen Liter Öl das Meer verseucht haben, war eine der schwersten Umweltkatastrophen überhaupt.

Deep Water Horizon, scheint in Mexiko bereits vergessen zu sein. Nicht anders ist es zu erklären, dass die staatliche Erdölkommission nunmehr eine neue, eine weitere marine Erdölbohrung im Golf von Mexiko genehmigt. Ein neu entdecktes Erdölvorkommen namens Zama befindet sich nämlich im seichten Gewässer, lediglich sechzig Kilometer von der Küstenstadt Dos Bocas (Bundesstaat Tabasco) entfernt.

Der mexanische Präsident López Obrador hat im Dezember 2018, bereits den Grundstein für die Errichtung der siebenten mexikanischen Erdölraffinerie gelegt. Dort befindet sich eines der größten Erdölvorkommen, welches in den letzten fünf Jahren entdeckt wurde Die Probebohrung namens Asab 1-EXP beginnt bereits Ende Februar. Es wird erwartet, dass sich in dieser sprudelnden Quelle, bis zu zwei Milliarden Barrel Erdöl befinden. Wäre ich Mexikaner, dann hätte ich jetzt bereits Angst, dass die USA in den nächsten Jahren einen Regierungswechsel anstrebt.

Die mexikanische Energiereform aus dem Jahre 2013 hat dazu geführt, dass die mexikanische Erdölförderung stark ins Stocken geraten und das Land vom einstigen Erdöl-Produzenten zum Importeur geworden ist. Es handelt sich dabei um 600.000 Liter Erdöl – täglich. Das bedeutet, dass Mexiko bereits drei Viertel seines Bedarfs aus dem Ausland decken muss. Schuld an dieser desaströsen Entwicklung ist, dass in den letzten Jahren keine Investitionen in die Raffinerien und dringend notwendige technische Neuerungen stattgefunden haben. Die Raffinerien hat man schlicht und ergreifend verfallen lassen.

Der vom mexikanischen Präsidenten López Obrador, im Dezember verabschiedete nationale Raffinerieplan sieht vor, dass Mexiko im Jahre 2024 wieder genug Erdöl produziert, um damit seinen Eigenbedarf decken zu können. Es soll dadurch auch zu einer Senkung der Benzinpreise kommen.

Das klingt ja gar nicht einmal so schlecht, allerdings ist festzuhalten, dass die Explosion der Ölplattform Deep Water Horizon nur die Spitze des Eisbergs war. Es ist festzuhalten, dass es in Mexiko bereits seit Jahren, immer wieder zu Bohrunfällen kommt, welche stets zu einer massiven Belastung des Golfs von Mexiko führt.

Es wäre an der Zeit, sich von der fossilen Energiegewinnung zu verabschieden, um damit auch den Klimawandel zu entschleunigen.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen