Freitag, 23. August 2019

Der Nuklear-Unfall in Russland

Ein Test mit einem Marschflugkörper 9M730 ist fehlgeschlagen und hat zu einem verheerenden Unglück geführt. Diese nuklear betriebene Rakete ist im nördlichen Teil Russlands explodiert und hat sieben Menschen das wertvollste Gut gekostet – ihr eigenes Leben. Der Unfall hat auch zahlreiche Verletzte verursacht und in den umliegenden Städten ist erhöhte Radioaktivität gemessen worden. Die russische Nachrichtenagentur Tass hat verkündet, dass der Düsenantrieb der Rakete explodiert ist, in welcher sich das nukleare Material befand.

Jeffrey Lewis – er ist der Direktor des East Asian Nonprolieration Program und einer der weltweit führenden Experten beim Thema Nuklearwaffen hat in einem Artikel für das Magazin „Foreign Policy“ erklärt, warum man davon ausgehen muss, dass es in Zukunft zu weiteren tödlichen Nuklear-katastrophen kommen wird. Gemeinsam mit seinem Team beobachtet er bereits über einen langen Zeitraum die Aktivitäten Russlands zu dieser Waffe, welche in den U.S.A. „Skyfall“ genannt wird. Auf Satellitenbildern sind die Basis, eine Abschusshalle und mehrere Container zu sehen.

Der missglückte Test fand am 8. August 2019 auf einer Basis für Raketentests, mit dem Namen Njonoksa, statt. Njonoksa befindet sich in der Nähe der Stadt Severodwinsk. Lewis warnt eindringlich davor, dass es zwischen den U.S.A. und Russland erneut zu einem nuklearen Wettrüsten kommen könne – er bezeichnete dies einerseits als bizarre Nostalgie und andererseits könne man deuten, dass niemanden etwas Besseres einfiele...

Leider könnte Jeffrey Lewis mit dieser Sicht der Dinge Recht haben, weil man nur daran denken muss, dass die US-Regierung angekündigt hat, das US-amerikanische Nukleararsenal zu modernisieren. Ist ja logisch... man kann doch nicht zulassen, dass es Russland mit Investitionen in Milliardenhöhe gelingen könnte die Raketenabwehr-systeme der U.S.A. zu „knacken“.

Die Wahrscheinlichkeit, dass die „Mächtigen“ dieser Welt die nuklearen Waffen im Kriegsfall einsetzen ist nicht so groß wie die Möglichkeit, dass es mehrmals zu Unfällen mit den nuklearen Waffen kommt...

Was ist wichtiger? Unsummen an Geld dafür auszugeben, um die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Welt mit einem „überlegenen“ Waffensystem allesamt zu vernichten, oder beispielsweise Kinder welche ihren Vater behalten wollen? Ich denke jetzt einfach nur an jene sieben Männer, welche bei diesem sinnbefreiten Nuklear-Unfall ihr Leben verloren haben und an die Opfer dieser Tragödie – die Ehefrauen und Kinder der Verstorbenen...

Niemand auf der Welt braucht Atomwaffen! In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein, dass ich mich sehr bald mit Alois Reisenbichler treffen werde, um einen gemeinsamen Friedensartikel zu schreiben, welcher hoffentlich eine enorme Reichweite erhält. Wenn es so weit ist, werde ich meine Leserinnen und Leser bitten, diesen Artikel durch eine massive Verbreitung zu unterstützen.

Zurück zum Nuklear-Unfall in Njonoksa. Der natürliche Wert ist bei diesem Unfall um das 16-fache über-schritten worden. Ganz exakt ausgedrückt waren es 1,78 Mikrosievert pro Stunde. Der natürliche Wert im Raum von Sewerodwinsk liegt bei 0,11 Mikrosievert. Diese Mitteilung habe ich vom russischen Wetterdienst namens Rosgidromet erhalten.

Insgesamt sind zwei Stunden lang, erhöhte radioaktive Werte gemessen worden. Im Gegensatz dazu hat die Verwaltung der nord-russischen Stadt Sewerodwinsk von einem kurzzeitigen radioaktiven Anstieg von lediglich einer Stunde gesprochen. Die Behörden haben den Wert jedenfalls für nicht dramatisch erklärt. Es ist halt die Frage, welche strahlenden Stoffe freigesetzt wurden und es wäre halt schön, wenn es dazu offiziellen Angaben gäbe – die existieren allerdings nicht... Bekannt ist aber, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger mit Jodtabletten „eingedeckt“ haben.

Die offizielle Version des Kreml lautet, dass es für die Bevölkerung jederzeit vollständige Sicherheit gegeben habe. Dies verkündete jedenfalls der Sprecher Dmitri Peskow gegenüber der Agentur Interfax.

Ich bezweifle dies sehr, weil die Nachrichtenagentur RIA-Novosti verkündet hat, dass ein Dorf nahe der Unglücksstelle evakuiert wurde... Diese Nachricht wurde umgehend vom zuständigen Gouverneur widersprochen. Es sei den Bewohnern der Stadt Sewerodwinsk lediglich empfohlen worden, ihre Häuser während der Arbeiten auf dem Testgelände vorübergehend zu verlassen...
 
Fakt ist hingegen, dass in Moskau die Ausstrahlung sämtlicher Fernsehkanäle, am Donnerstag Abend unterbrochen wurde...
 
Warum man dies getan hat? Die Moskauer Bevölkerung wurde dazu aufgerufen ihre Wohnungen nicht zu verlassen, weil es eine akute Sturmwarnung gäbe... Es ist nicht schwer diese Meldung dahingehend zu interpretieren, dass man die Bevölkerung vor einer Radioaktivität schützen wollte. Es ist nämlich auch eine Tatsache, dass es an diesem Abend in und um Moskau keinen Sturm gab. Selbstverständlich ist es einfacher der Bevölkerung zu sagen, dass sie wegen eines Sturms daheim bleiben soll, als wegen eines nuklearen Unfalls...







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