Montag, 7. September 2015

Langzeitarbeitslose im Austausch gegen Flüchtlinge - Menschen für Menschen - Vorsicht Satire!

Die Granden der österreichischen Innenpolitik
haben zu einer außerordentlich wichtigen Pressekonferenz
ins Café Landtmann geladen
und die Medienvertreter sind brav folgsam erschienen.



Faymann
Liebe Medienvertreter! Ich darf Sie mit all meiner zur Verfügung stehenden Herzlichkeit aufs Allerherzlichste begrüßen.


Es war uns deshalb so wichtig, dass sie hier so zahlreich erscheinen, weil der Bundesregierung gemeinsam und ich betone noch einmal gemeinsam mit der Oppostion sozusagen die Quadratur des Kreises oder wie andere es ausdrücken würden, die Erfindung des zweischneidigen Schöpflöffels gelungen ist!

Ich bitte Sie den Ausführungen genauestens zu folgen und bedanke mich bereits jetzt für ihre geschätzte Aufmerksamkeit.

Worum geht es heute? Ich habe die ganz besondere Ehre, ihnen liebe Medienvertreter, die Lösung für das immense Flüchtlingsaufkommen zu präsentieren.

Wie sie wissen geschehen vor allem in Syrien und da rundherum halt furchtbarste Dinge mit diesen gemeingefährlichen Leuten welche sich ISIS nennen. Wir helfen den Einwohnern dort. Jawohl wir sind dabei wenn es darum geht die Not der Flüchtlinge zu lindern, die Menschen in Syrien und den Gegenden da rundherum halt vor dem Bösen zu bewahren. Wir zeigen Menschlichkeit!
Wir zeigen Flagge! Und deshalb liebe Medienvertreter bekommen sämtliche in Österreich registrierten Langzeitarbeitslose, wir haben uns da als Grenze zur Langzeitarbeitslosigkeit zwei Wochen gedacht, einen Brief mit einer für sie guten Nachricht! Wir haben für Sie eine Arbeit! Jawohl! Wir können ihnen eine saisonale Tätigkeit anbieten, welche Sie auch annehmen müssen. Die Arbeitslosen dürfen in den Kampf gegen die ISIS ziehen und zwar unter der Flagge der EU.
Das ist mit der UNO schon alles geklärt und auch vollkommen rechtens.

Unsere Wirtschaftsexperten haben uns dazu geraten, weil diese etwa 400.000 nun glücklichen Menschen dem Staat ja Unsummen an Geld gekostet haben. Dieses Geld können wir ab sofort sinnvoll einsetzen und sozusagen im Austausch
400.000 Flüchtlinge aufnehmen.

Diese Menschen bekommen übrigens sofort die Chance ihre Dienste auf dem Arbeitsmarkt anzubieten. Laut einstimmiger, ich betone noch einmal, einstimmiger Meinung aller Experten würde selbst dann wenn nur ein einziger dieser Flüchtlinge Arbeit finden würde, es dem Staate Österreich helfen Geld zu sparen. Eine klassische win-win Situation für mindestens 8.000.000 Menschen. Na was sagen Sie dazu? Da sagen Sie nix mehr gell! Alles wohl durchdacht und perfekt umgesetzt! Sie dürfen jetzt ihre Fragen stellen!

Krone
Was passiert eigentlich wenn die Menschen aus dem Kampf gegen die ISIS zurückkommen? Was machen wir dann mit denen?

Faymann
Daran haben wir selbstverständlich auch schon gedacht. Ich kann Sie allerdings beruhigen. Nachdem die ja alle über eine äußerst geringe Kampferfahrung verfügen und eine wirklich gute Einschulung an den Waffen ja in der kurzen Zeit gar nicht erst möglich ist, werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kaum welche zurückkommen. Das garantiere ich ihnen so lange ich der österreichische Kanzler bin.

Österreich:
Wo gibt’s da eigentlich eine Verbindung zu den Oppositionsparteien? Nennen Sie mir ein Beispiel wo hierbei die Freiheitlichen ihre Finger mit im Spiel hatten!

Strache
Also wenn ich mich da gleich einmal einmischen darf. Wir Freiheitlichen haben ja immer schon gesagt „Österreich zuerst“. Wie immer sind wir auch hier immer bewusst fehlinterpretiert worden. „Österreich zuerst“ bedeutet ja letztendlich nix anderes als das die Österreicher zuerst in den Kampf gegen die ISIS ziehen, bevor es jemand anderer tut.

Österreich
Das kann ich jetzt aber nicht nachvollziehen.

Strache
Lassen Sie es mich so erklären. Ich bin ja schon einst mit dem Kreuze voraus gegangen und wie wir alle wissen leben in Syrien viele Christen. Diesen armen verfolgten Christen müssen wir doch unbedingt helfen und da findet sich auch gleich unser nächster Wahlspruch „Daham statt Islam“

Österreich
Also schön langsam kapier ich gar nix mehr.

Strache
Die Syrer sollen bei uns ihre neue Heimat erhalten. Wenn Sie bei uns sind, dann sie quasi daham und sie wollen keinen Islam also „Daham statt Islam“ ganz logisch!

Standard
Wir sind von derlei Ausführungen natürlich schwerst beeindruckt. Da stellt sich naturgemäß die Frage wo es da einen Anreiz für die Grünen gibt ein derartiges
Vorgehen zu unterstützen.

Glawischnig
Selbstverständlich kann ich das. Die Österreicher welche nach Syrien fahren, um die ISIS Mörderbanden zu zerschlagen, werden dies in Form eines Dialoges versuchen. Ich bin davon überzeugt, dass man mit ein bischen guten Willen und interessanten Büchern über die Entstehung und Bauweise antiker Gebäude diese Mörderbanden doch auf liebenswerte Art und Weise auf den Pfad der Tugend zurückführen kann. Natürlich könnte es dabei auch den einen oder anderen Rückschlag geben, ja es könnte sogar der eine oder andere geköpft werden, aber man darf nichts unversucht lassen um auf friedlichem Weg eine Lösung herbeizuführen. Ich glaube, dass es vor allem für jene Menschen welche schon lange ohne Beschäftigung sind, es eine schöne Aufgabe sein kann die ganze Welt vor diesen furchtbarsten Kreaturen zu retten. Deshalb lasse ich mir auch von nichts und niemanden diese wunderbare humanitäre Idee schlechtreden.

Presse
Nunja wenn das ihre Ansicht ist soll es mir auch Recht sein. Ich hätte jetzt noch eine Frage an die Frau Stenzel. Frau Stenzel warum sind Sie eigentlich hier? Was ist ihre Aufgabe im Rahmen dieser Pressekonferenz? Welche Agenden haben Sie übernommen?

Stenzel
Natürlich gar keine. Ich bin nur hier weil ich gehört habe, dass es hier gratis Prosecco gibt.

Presse
Ah ja genau. Eine Frage hätte ich noch an den Herrn Mitterlehner. Wo werden eigentlich die Neuankömmlinge untergebracht?

Mitterlehner
Ich bin wirklich froh, dass Sie mir diese Frage stellen. Es war uns von der Volkspartei ja außerordentlich wichtig, dass alles ohne großem bürokratischen Aufwand abläuft. Mit Stolz kann ich nunmehr verkünden, dass jeder Neuankömmling sofort eine Wohnung bekommen wird!

Standard
Wie ist das möglich?

Mitterlehner
Es handelt sich dabei um die Wohnungen jener Menschen, welche nun in Syrien ihrer Beschäftigung nachgehen werden.

Standard
Ja aber da gibt’s doch auch Familien wo beispielsweise nur der Mann arbeitslos ist und die Frau sehr wohl arbeitet. Oftmals sogar dann wenn sie Kinder hat. Wie soll das gehen?

Mitterlehner
Das ist ganz einfach. Zum Zwecke der besseren und schnelleren Integration werden die Flüchtlinge gleich den Familien zugeteilt.

Standard
Haben die Frauen und eventuell auch die Kinder irgendein Mitspracherecht welcher Syrer in ihr Heim kommt?

Mitterlehner
Nein. Natürlich nicht. Die sind doch froh, dass sie sich die Haushaltsarbeit aufteilen können. Wir wollen in Österreich doch ordentliche Familien mit Vater und Mutter haben.

Falter
Frage an den Herrn Bundespräsidenten. Glauben Sie, dass die Österreicher von dieser Idee begeistert sein werden?

Fischer
Dazu kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen.

Falter
Herr Faymann! Was hat eigentlich die Frau Merkel dazu gesagt, als Sie ihr das erste mal von ihrer Idee berichtet haben?

Faymann
Sie hat gleich einmal den amerikanischen Präsidenten angerufen. Der hat ihr dann seinen Sanktus gegeben und daraufhin ist es nur noch ein Klax gewissen die EU und die UNO von unserer vielleicht etwas ungewöhnlichen, gleichzeitig aber ausgezeichneten Idee zu begeistern. Ich bitte nunmehr um eine letzte Frage und danach erkläre ich die Pressekonferenz für beendet.

Kurier
Herr Bundeskanzler! Mir verschlägts bei diesen Ausführungen hier die Sprache. Wird es nicht Schwierigkeiten bei den, nun sagen wir ruhig Abschiebungen der Österreicher nach Syrien geben? Hat man sich dazu auch Gedanken gemacht? Wie will man dies eigentlich verhindern?

Faymann
Also fast alle Langzeitarbeitslose, da bin ich mir ganz sicher, werden mit großer Freude an die neue Herausforderung herangehen. Die ganze Welt wird ihnen bei ihrem Vorhaben ganz fest die Daumen drücken. Außerdem und das wird diese Menschen bestimmt auch mit großem Stolz erfüllen, haben Angela Merkel und Barak Obama versprochen, Tapferkeitsmedaillen über die Truppen in Syrien regnen zu lassen.

Angela Merkel hat uns im Kampf gegen die ISIS sogar eine Geheimwaffe geschenkt. Wir werden diese gemeinen Kreaturen dem widerwärtigsten aussetzen, das wir im deutschsprachigen Raum entgegenzusetzen haben. Wir werden sie mittels riesiger Lautsprecher der furchtbarsten Musik aussetzen welche wir zu bieten haben. Wir werden Tag und Nacht und das verspreche ich so lange ich der österreichische Bundeskanzler bin, also Tag und Nacht ununterbrochen von Helene Fischer das Lied „Atemlos“ spielen. Na, da bin ich mal gespannt wie lange die das aushalten werden bis sie sich ergeben.

Falter
Oh Du meine Güte! Ist das nicht ein bisserl zu hart? Ist das auch mit der UN- Menschenrechtskonvention abgeklärt? Und wie wollen sie die Österreicher in Syrien davor schützen?

Faymann
Selbstverständlich ist das mit der UN-Menschenrechtskonvention abgesprochen und es wurde vereinbart, dass außergewöhnliche Ereignisse auch außergewöhnlicher Methoden bedarf, um ihnen angemessen beizukommen. Für die Österreicher ist insofern gesorgt, dass ausreichend Ohrenstöpsel mitgeschickt werden. Ersten Umfragen zufolge soll sie das Lied allerdings sogar motivieren und viele die Stöpseln also gar nicht brauchen.

Heute
Allerletzte Frage. Gibts heute eh auch ein Buffet?

Faymann
Selbstverständlich! Für alle Medienvertreter welche diese großartigen Neuigkeiten mit der angemessenen Begeisterung verbreiten gibt es heute einen Wiener Suppentopf, gefolgt von einem Kalbs Wiener Schnitzerl mit Erdäpfeln und danach einem Apfelstrudel. Sollte jemand aber glauben einen neutralen, oder gar negativen Bericht über diese Pressekonferenz schreiben zu müssen, dann gibt’s natürlich nix. Ich wünsche einen guten Appetit!


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