Samstag, 12. September 2020

Polkadot – der neue Star am Krypto-Himmel

Neben Chainlink und Crypto.com Coin hat sich vor allem Polkadot zum Aufsteiger des Jahres entwickelt. Die drei Gründer heißen Dr. Gavin Wood (ehem. CEO und Mitbegründer von Ethereum), Robert Habemeier und der Blockchain-Profi Peter Czaban. Polkadot hat in diesem Jahr die Krypto-Szene ordentlich aufgemischt und befindet sich bei CoinMarketCap, mit einer Markt-kapitalisierung von knapp mehr als vier Milliarden US-Dollar, auf Platz 5 des weltweiten Kryptowährungs-Rankings. Die Gründer arbeiten sowohl in Berlin als auch, richtig geraden, im Schweizer Kanton „Zug" (Crypto-Valley).

Polkadot verspricht seinen Usern ein vollständig dezentralisiertes Web, in welchem sie selbst die alleinige Kontrolle haben. Der Hauptzweck von Polkadot soll es sein die unterschiedlichsten Blockchains, egal ob private, geschäftliche oder öffentliche, mithilfe einer Multi-Chain zu verbinden. Es soll also z. B. eine Art Brücke geschaffen werden, welche die Blockchain des Bitcoins, mit jener von Ethereum verbindet.

Dr. Gavin Wood ist, wie fast alle in der dezentralen Krypto-Szene aktiven Personen, kein Fan von Banken, Versicherungen, Behörden oder irgendwelchen Mittelsmännern. Man könne diese alle abschaffen und stattdessen die Verträge, welche zwischen den Menschen abgeschlossen werden, in einer Blockchain schreiben. Polkadot-Fans lieben T-Shirts mit dem Aufdruck: „Less Trust, more Truth“

Polkadot ist übrigens aus dem Frust heraus entstanden, dass sich Ethereum in allen seinen Jahren nicht verändert hat. Noch schafft deren Blockchain, auf der Proof of Work Basis, lediglich einige wenige Transaktionen pro Sekunde. Mit Ethereum 2.0 und dem Wechsel auf Proof of Stake (PoS) und der Aufsplitterung der Haupt-Chain in einer Vielzahl von Seiten-Chains, wird es Ethereum aber gelingen, 10.000 Transaktionen pro Sekunde oder mehr durchzuführen. Dr. Gavin Wood hat bereits im Herbst 2016 kritisiert, dass bei Ethereum nichts weiter geht.

Hier die Seite für das PolkaDotPaper

Damit ihr einen Vergleich über die Transaktionsgeschwindigkeiten bekommt, habe ich eine Zusammenstellung von best of Werten – mit jenen, wie sie tatsächlich vollzogen werden gegenübergestellt.

Visa schafft theoretisch 56.000 Transaktionen pro Sekunde – praktisch aber nur 2.000

Paypal: theoretisch 450 – praktisch 190

Bitcoin: theoretisch 7 – praktisch 5

Ethereum: theoretisch 20 – praktisch 15

Litecoin: theoretisch und praktisch sind ident mit 56

Ripple: theoretisch 50.000 – praktisch 1.500

DASH: theoretisch 1.500 – praktisch 28

Cardano: theoretisch 5.000 – praktisch 50

IOTA: theoretisch 800 – praktisch 45

Stellar: theoretisch 4.000 – praktisch 1.000

Vitalik Buterin, der Mitbegründer von Ethereum meinte Ende August über die Transaktionsziele und Möglichkeiten der Zukunft: „Die derzeitige Ethereum Blockchain kann 15 Transaktionen bewältigen. Durch eine Verbesserung der Software kann man diese auf 100 steigern. Mit Sharding kommt man wohl an die 10.000 Transaktionen pro Sekunde und danach kommt Plasma. Wenn dies alles reibungslos funktioniert, erwarte ich mir eine Steigerung auf 20.000 oder 30.000 Transaktionen. Die Frage der Zukunft wird lauten, welche Skalierbarkeit werden wir aufgrund der Nachfrage brauchen? Der niedrige Millionenbereich wird diesbezüglich der Schnittpunkt sein. Es wird wohl auch die Obergrenze dessen sein, was die Leute wollen. Milliarden von Transaktionen wären zwar cool – brauchen wir aber nicht.“

Dr. Gavin Wood wird sich wohl sehr anstrengen müssen, um in die Dimensionen von Ethereum vorzustoßen oder diese gar zu übertrumpfen.



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