Montag, 22. Juni 2020
Die Politik als Unterhaltungsfaktor
Kultur und Sport sind die wichtigsten
Nebensächlichkeiten der Welt und wurden geschaffen, um die Menschen
zu unterhalten. Je mehr Tage ich auf meinem Heimatplaneten verbringen
darf, desto mehr glaube ich allerdings, dass es die Politik ist,
welche uns täglich amüsieren und zum Lachen bringen soll. Wenn ich dabei nur an den Herrn Gudenus
denke, jenen Mann, welcher im Ibiza-Video seinen denkwürdigen
Auftritt in Combat-Stellung hatte, um eine Glock darzustellen und
seine unvergleichlichen Russisch-Kenntnisse zum Besten gab, könnte
ich gar nicht mehr damit aufhören mir vor Lachen auf die Schenkel zu
klopfen. Es tat ihm damals ja so weh, dass er seinen Chef, den Bumsti
Strache, ohne es zu wissen ins offene Messer laufen hat lassen und
die falsche aber schoarfe Oligarchen-Nichte seinen Parteichef ins
einstige Polit-Aus manövriert hat – aber ob das alles so stimmt?
Jetzt gibt es diesen wunderbaren
Schnappschuss wo wir den lieben Johann in höchst zweifelhafter aber
lustiger Stellung sehen, wie er Puderzucker oder etwa doch Kokain in
seinem Nasenloch aufnimmt. Diese interessante Neuigkeit aus Johanns
„Privatleben“ lässt schon alleine deshalb aufhorchen,
weil es bei einem der vorangegangenen Treffen zum Ibiza-Video
stattfand. Es klingt heute noch verdammt lustig, wenn der liebe
Johann im Laufe des Ibiza-Videos, an seinen manchmal doch skeptischen
Parteichef und Busenfreund Bumsti Strache, treuherzig folgende Worte
richtete: „Na! Des is ka Falle!“
Jetzt hat halt der Johann Gudenus mit
seiner Nase, vermutlich, ein bisserl Kokain gezogen. Na und! Das ist
doch seine Privatsache – höre ich bereits einige Menschen
aufschreien. Ja eh! Das Problem dabei ist, dass der
Herr mit seinem „Privatvergnügen“ die österreichische
Bevölkerung ein bisserl veroarscht hat. Es ist halt irgendwie
lustig, wenn jemand gegen afrikanische oder speziell nigerianische
Drogendealer austeilt und die härtesten Bestrafungen fordert und
gleichzeitig aber nix dabei findet, deren verwerfliche Ware zu
konsumieren.
Irgendwie lustig, dass Johann Gudenus
mit dem Bild des Kokain-Schnupfens nunmehr eine Verbindung
intensiviert hat, welche es vor wenigen Jahren niemals gegeben hätte.
Er hat jetzt mit Reinhard Fendrich, jenen Künstler, welchen er so
verteufelt hatte, weil er einst Koks genommen hat, noch mehr
gemeinsam als bisher. Immerhin hat ihm der liebe Reinhard, im
vergangenen Jahr zum Anlass des Ibiza-Videos das Lied „Tango
Korrupti“ gewidmet.
Johann Gudenus schüttelt allerdings in
einem Telefoninterview, Anfragen zum Kokain-Konsum, rhetorisch
perfekt mit der Aussage: „Das ist Schnee von gestern“ ab.
Das ist einfach köstlich und kann man als Satiriker kaum erfinden. Ja „der Schnee auf den wir alle
talwärts fahren kennt heute jedes Kind“, sang einst schon
Falco im Lied „Der Kommissar“ und in „Ganz Wien“
findet der liebe Johann ebenso liebenswerte Mitmenschen, welche sein
„Privatvergnügen“ teilen.
Apropos „Privatvergnügen“. Bumsti
Strache zeigt sich von seinem ehemaligen Mitstreiter menschlich tief
enttäuscht und stellt klar, dass er explodiert wäre, wenn er einst
von Johanns „Privatvergnügen“ erfahren hätte. Ob er menschlich
enttäuscht ist, weil der liebe Johann nicht mit ihm geteilt hat, ist
aus dieser Aussage nicht klar zu erkennen.
Könnt ihr euch eigentlich noch
erinnern wie am 12. August 2019, Spuren von Kokain bei Johann Gudenus
gefunden wurden? In seinem Schlafzimmer wurden damals, neben dem
Tresor liegend, Visitenkarten sowie in einer schwarzen Schachtel
liegend ein zusammengefaltetes Stück Papier aufgefunden, welches
Rückstände von Suchmittel verdächtigen Substanzen aufwiesen.
Wie sprach einst sein Anwalt
Heinz-Dietmar Schimanko? „Es geht um Visitenkarten, welche mein
Mandant von anderen Leuten erhalten hat. Wenn dort Spuren von
Suchtmitteln vorhanden sind, dann liegt dies völlig außerhalb
seiner Verantwortung. Es ist völlig unverantwortlich, daraus etwas
konstruieren zu wollen.“
Gudenus selbst behauptete nie Drogen
konsumiert zu haben. Er könne das auch belegen, weil er sich aus
eigenen Stücken seit einigen Jahren auf Drogenfreiheit testen lasse.
Grund dafür sind die immer wieder aufkommenden Gerüchte über
angeblichen Drogenkonsum. Zitat Gudenus: „Die Journalisten,
die daraus eine Story basteln, sollten ihre Geldscheine und
Visitenkarten ebenso prüfen lassen. Sie werden überrascht sein, wie
oft sie auf Spuren von Kokain stoßen werden, denn laut
unterschiedlichen Studien findet man Rückstände von Kokain auf 9
von 10 Geldscheinen.“
Besonders
witzig ist die Tatsache, dass Johann Gudenus damals auch verkündete,
dass er sich bei weiteren einschlägigen Vorwürfen medienrechtlich
zur Wehr setzen werde. Diese Ankündigung ist wohl mittlerweile
ebenso „Schnee von gestern“
wie jene in welcher Gudenus klarstellte, dass er Drogenkranke lieber
im Gefängnis als in der Therapie sieht.
Immerhin
wissen wir jetzt was Gudenus meinte, als er im vergangenen Jahr ganz
schnell seinen sofortigen Rücktritt aus allen politischen Ämtern
mit der Bemerkung verkündete, dass er nunmehr mit weiteren
diskreditierenden Bildern oder Videos rechne.
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