In einem Lkw wurden in einer
Pannenbucht zwischen Neusiedl und Parndorf 71 tote Flüchtlinge
gefunden. Ein Mitarbeiter der ASFINAG wurde auf den Lkw aufmerksam,
verständigte die Polizei und diese entdeckte sogleich die aus dem
Lkw tropfende Verwesungsflüssigkeit.
Die Ladefläche wurde für einen kurzen
Augenblick geöffnet. Ein Blick in das Wageninnere und die Polizisten
wussten, dass sie hier nur noch Tote vorfinden. Teilweise befanden
sich diese bereits im fortgeschrittenen Verwesungsstadium. Es wurde
über den Einsatz von Victim Identification Teams nachgedacht. Diese
werden „normalerweise“ zur Hilfe gerufen wenn es gilt die Opfer
von Flugzeugabstürzen zu identifizieren...
Die österreichische Bevölkerung ist
scheinbar so arg abgestumpft, dass ich bei hunderten Kommentaren zu
dieser Flüchtlingstragödie nur ganz selten Worte des Bedauerns für
die Opfer vorgefunden habe.
Einen davon will ich hier
veröffentlichen:
„Was für ein grausamer Tod! Ich
möchte gerne den Familien und Angehörigen mein tiefstes Beileid
aussprechen!“
Für diese beiden Sätze haben 52
Menschen den Daumen hoch und 45 Menschen den Daumen runter gehalten.
Warum beinahe die Hälfte der Menschen diesen Artikel mit dem Daumen
nach unten bewertet, ist mir schleierhaft. Unfassbar!
Im Gegensatz dazu folgende Wortspende
(im Original kopiert und daher auch mit
sichtbaren Rechtschreibfehlern):
Mit Leuten die illegal in ein Land
einreisend darf man kein Mitleid haben. Das ist immer noch ein
Straftat. Dummes und naives österr. Volk.
43 Menschen geben dafür den Daumen
hoch und 24 Menschen den Daumen runter.
2/3 der Leser schließen sich also der
Meinung des Kommentators an...
In vielen Kommentaren war man auch der
Ansicht, dass niemand gestorben wäre, wenn man den Lkw an der Grenze
zwischen Ungarn und Österreich kontrolliert hätte...
Für jene welche es nicht wissen:
Parndorf ist lediglich 30 Kilometer von
der ungarischen Grenze entfernt. Die Wahrscheinlichkeit, dass all die
bedauernswerten Flüchtlinge auf dieser kurzen Strecke erstickt sind,
ist sehr gering. Es ist zu hinterfragen was es also gebracht hätte,
den Lkw an der Grenze zu kontrollieren. Man hätte die Leichen schon
früher entdeckt und wohl den Fahrzeuglenker erwischt... und
möglicherweise wären viele Österreicher/Innen glücklich gewesen,
dass der Lkw mit den 71 Toten nicht in Österreich gefunden worden
wäre...
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