Christof Heyns, seines Zeichens Experte
der Vereinten Nationen für außergerichtliche oder willkürliche
Hinrichtungen, ist der Ansicht, dass das Gerichtsverfahren total
unrechtmäßig sei. Unter Folter wurde Ali Al-Nimr erpresst um sich
selbst zu belasten. Nebenbei sei bemerkt, dass Benyam Mezmur, bei den
Vereinten Nationen für die Rechte von Kindern und Jugendlichen
zuständig, darauf verweist, dass ein Todesurteil nicht gegen
Personen verhängt werden darf, die zum Tatzeitpunkt nicht volljährig
sind. Im Falle der Todesstrafe, müsse das Ergebnis als
außergerichtliche Hinrichtung gelten. Einsprüche der Familie gegen
das Urteil wurden letztmals im September 2015 von König Salman
abgelehnt.
Nachdem am Samstag 47 Menschen
exekutiert wurden, viele von ihnen erhielten im vergangenen Jahr ihr
Todesurteil, weiß man noch immer nichts über Ali Al-Nimr. Viele
Internationale Organisationen fordern nun immer vehementer seine
Freilassung.
Währenddessen nehmen in der
muslimischen Welt, die politischen Proteste gegen Saudi-Arabien immer
mehr zu. Besonders angespannt (das ist schon beinahe untertrieben),
ist das Verhältnis zwischen dem Iran und Saudi-Arabien. Nach der
Ermordung (o.k. Hinrichtung) des schiitischen Predigers, stürmten
die Demonstranten in Teheran die saudische Botschaft und setzten sie
in Brand. Die diplomatischen Beziehungen kann man nunmehr als beendet
betrachten. Der Iran und Saudi-Arabien haben sowieso bereits seit
vielen Jahren ein Problem miteinander, weil sie beide um die
Vorherrschaft am Persischen Golf kämpfen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen