Es wäre viel
sinnvoller kleinere Einheiten zu errichten. Eine Unterkunft welche
für 100 Menschen ausgelegt ist, könnte viel einfacher betreut
werden und die Integration der Bewohner würde auch besser gelingen.
Das kurzfristige Denken der Politiker sieht aber nur die geringeren
Kosten welche ein Monsterquartier wie jenes in der Ziedlergasse, im
Gegensatz zu zehn Quartieren mit je 100 Personen bedeutet.
Ich habe mit
vielen Flüchtlingsbetreuern gesprochen welche mir beinahe täglich
von ihrer Arbeit mit Schutzsuchenden berichten. Es ist ein Faktum,
dass es innerhalb der Quartiere täglich (und das bei jenen mit einer
weit geringeren Anzahl an Personen als den in der Ziedlergasse
geplanten 1.000) zu körperlichen Auseinandersetzungen kommt. Der
Hauptgrund ist, dass ohne Rücksicht auf die jeweilige Nationalität
und Religion der Flüchtlinge, diese bunt gemischt in den Quartieren
untergebracht werden. Täglich muss die Polizei verständigt werden,
um für Ordnung zu sorgen.
Ein
Flüchtlingshelfer welcher vor zwei Jahren selbst aus Afghanistan
nach Österreich kam und sich ausgezeichnet integriert hat, arbeitet
seit dem Beginn der großen Flüchtlingswelle (Anfang September)
jeden Tag ehrenamtlich für die Caritas (Die ehrenamtlichen
Mitarbeiter sind übrigens ab Mitte Oktober letzten Jahres auf ein
Minimum geschrumpft). Er will Österreich unbedingt etwas dafür
zurückgeben, weil man ihn aufgenommen hat. Essen, Trinken,
Schlafplatz, Bildung und Arbeit hat er hier bekommen und dafür sei
er sehr dankbar. Er ist allerdings wütend, wenn er sieht wie vor
allem seine eigenen Landsleute sich in Österreich verhalten...
Die polizeilichen
Amtshandlungen mit der Aufnahme der Personalien, wenn etwa eine
Schlägerei war, haben keinerlei abschreckende Wirkung... und mehr
darf wiederum die Polizei (Befehl von oben) nicht tun...
Im Gespräch sind
wir beide zur Überzeugung gelangt, dass es klüger wäre (wie beim
Fußball) für das erste Vergehen die gelbe Karte zu zücken und bei
einer Wiederholung die rote Karte zu präsentieren, welche
automatisch die Heimreise bedeute. Das würde die meisten Asylwerber
garantiert davon abhalten noch einmal negativ aufzufallen. Viele
Schutzsuchende welche dankbar für die Aufnahme sind und sich ehrlich
integrieren wollen, haben wegen dieser Idioten unter Vorurteilen zu
leiden.
Zurück zum
Monsterbau in der Ziedlergasse. Nach einem zweistündigen
Scheingefecht hat sich Bezirkschef Gerald Bischof, mit seiner
sozialistischen Parteikollegin, Sozialstadträtin Sonja Wehsely, auf
einen Kompromiss geeinigt. Das Ergebnis wird von den beiden
Politikern folgendermaßen dargestellt:
Bezirkschef
Bischof: “Wir haben uns verbindlich auf 750 Menschen geeinigt".
Dafür muss dieser Wiener Bezirk aber dafür sorgen, dass die
restlichen 250 Menschen in kleinen Unterkünften untergebracht
werden.
Stadträtin
Wehsely: "Bei dem Termin wurde klargestellt, dass das Quartier
eine Kapazität von bis zu 1.000 Plätzen haben wird."
Dann verkündete
die Stadträtin, dass in einem ersten Schritt 750 Personen
einziehen würden...
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