Das Angebot sogenannte Goldkonten anzulegen und dafür Zinsen zu bekommen, wird immer noch in einem äußerst bescheidenen Umfang genutzt. 1999 wollte man den Tempelherren max. 1 % Zinsen für ein Goldkonto anbieten. Dieses „tolle Offert“ wurde letztlich nur in einem Ausmaß von 15 Tonnen Gold angenommen... Für einen Zinssatz von zumindest 5 % wären weitaus mehr Tempelherren bereit gewesen ein Goldkonto zu eröffnen.
Schauen wir uns doch einmal gemeinsam
jene Tempel
an, welche (derzeit bekannt) über das meiste Gold verfügen.
Der Padmanabhaswamy Tempel
2011 fand man durch
Rechtsstreitigkeiten heraus, dass dort etwa 1.300 Tonnen Gold im
Gesamtwert von 22 Milliarden US-Dollar (kein Schreibfehler), in fünf
Kellern der Tempelanlage aufbewahrt werden.
Der Sri Venkateswara Tempel
Jedes Monat werden hier etwa 100
Kilogramm Gold von den drei Millionen Pilgern „gespendet“. Die
Goldbestände dieses Tempels werden auf bis zu 300 Tonnen Gold
geschätzt.
Der Vaishno Devi Tempel
Im
Jahr 2014 hat man sich über 43 Kilogramm gefälschtes Gold
beschwert... Die jährlichen zehn Millionen Pilger werden wohl
allerdings auch so einiges an „echtem Gold“ hinterlassen haben...
Man munkelt von 1,2 Tonnen...
Der Shree Krishna Tempel
Der
Schrein, 1638 errichtet, gilt als einer der ältesten Indiens. Nach
vorsichtigen Schätzungen dürften hier jährlich 15 Kilogramm Gold
„gesammelt“ und insgesamt bereits über zwei Tonnen Gold
gebunkert werden.
Der Shree Siddhivinayak Tempel
Im seit 1801 existierenden Tempel gibt
es 180 Kilogramm Gold.
Als die indische Notenbank einst Briefe
an die Gotteshäuser versandte, um herauszufinden wie hoch der Besitz
denn eigentlich sei, kam von den meisten Hinduisten ganz klar zum
Ausdruck, dass man nicht daran denke einerseits Zahlen zu nennen und
schon gar nicht zu gestatten, dass sich „irgendjemand“ des Goldes
bemächtige. Es handelt sich schließlich um Gold, welches von den
Gläubigen bereits tausende Jahre lang gespendet wurde... Nur
vereinzelt finden sich Tempelherren, welche der Ansicht sind, dass es
eine gute Sache sei wenn die indische Nation von diesen Schätzen
profitieren könnte.
Zu jenen Tempeln, welche bereits eine
ansehnliche Menge Gold in der Bank gelagert hat, zählt der
Tirupati-Tempel. Dieser hat bei der State Bank of India 2.250
Kilogramm Gold gebunkert und erhält dafür bereits Zinsen.
Sehr
wohl ist aber eine Debatte über den Sinn derartiger Reichtümer
entbrannt, welche ungenutzt in Tempelanlagen lagern, während in
Indien immer noch eine halbe Milliarde Menschen über weniger als 1
Dollar pro Tag verfügen und jährlich 2,1 Millionen Kinder (das sind
66 von 1.000 geborenen Kindern) noch vor dem Erreichen des fünften
Lebensjahres an Unterernährung sterben...
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