In
der chilenischen Provinz Petorca, etwa 200 Kilometer nördlich von
der Hauptstadt Santiago, regnet es fast nie, die Flüsse sind trocken
und der Grundwasserspiegel extrem niedrig, aber weil das Klima dort
so warm ist, handelt es sich um eine der wichtigsten
landwirtschaftlichen Regionen Chiles. Von den 8.000 Hektar Fläche,
welche für die Landwirtschaft genutzt werden, sind es bereits mehr
als die Hälfte, welche für den Anbau von Avocados verwendet werden. Die
Anbaufläche für Avocados hat sich in den letzten dreißig Jahren
etwa verdreifacht
Das Geschäft mit den Avocados boomt. Die weltweite Nachfrage steigt immer mehr und so ist es nicht verwunderlich, dass man in Chile vom grünen Gold spricht. Es geht dabei aber nicht, um irgendeine Avocado, sondern um die Hass-Avocado. Diese wird weltweit exportiert. Lediglich 30 % der geernteten Avocados bleibt in Chile. Dort kommen Avocados zum Frühstück, Mittag- und Abendessen auf den Tisch.
Selbst
in Chile haben sich die Preise für Avocados enorm gesteigert. Ein
Kilo Avocados kostete hier vor sieben Jahren, umgerechnet knapp mehr
als 2,75 Euro. Heute sind es etwa 5,50 Euro. In Österreich beträgt
der Kilopreis etwa zehn Euro.
Die
Kleinbauern haben nur wenig bis gar nichts von dieser Entwicklung. Sie
haben nicht genug Wasser für die Bewässerung der Pflanzen. Die
großen Unternehmungen brauchen das komplette Grundwasser auf und im
Gegensatz dazu, versiegen die Brunnen der Kleinbauern. Die großen
Unternehmen bohren halt einfach so lange ein Loch, bis man genug
Wasser gefunden hat.
Inzwischen
ist auch die Trinkwasserversorgung der chilenischen Bevölkerung
problematisch geworden. In Cabildo, muss beispielsweise die komplette
Bevölkerung aus dem Tankwagen mit dem kostbaren Nass versorgt
werden. Die Wasserversorgung ist in Chile zu 100 % privatisiert.
Ihr
wollt wissen, wer im Besitz der Wasserrechte in Chile ist?
Der
Großteil befindet sich im Besitz von vier Familien, welche
gleichzeitig auch Besitzer von Agrarunter-nehmen sind und teilweise
sind sie auch in der Politik tätig. Einer ist Edmundo Pérez Yoma.
Er war chilenischer Innenminister und ist der Besitzer mehrerer
Agrarunternehmen. Ein weiterer Agrarunternehmer ist Ignacio Álamos,
er ist der Schwager des rechtskonservativen Parlamentsabgeordneten
Juan Antonio Coloma.
Er
hat seine eigene Meinung darüber, warum es in Petorca ein
Wasserproblem gibt. Es ist schlicht und ergreifend der Klimawandel
daran schuld und keinesfalls die Agrarindustrie.
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