Aufgrund
der großartigen Leistungen, welche die Einführung des Videobeweises
bei der Fußball Weltmeisterschaft gebracht hat, kommt diese
Errungenschaft ab sofort auch im österreichischen Nationalrat zur
Anwendung
Vorbei
sind die Zeiten als Politiker sich plötzlich nicht mehr erinnern
können etwas gesagt oder für oder gegen eine Entscheidung gestimmt
zu haben, denn nun gibt es den Videobeweis. Sämtliche Debatten im
Nationalrat und alle Abstimmungen werden nunmehr aufgezeichnet und in
Bild und Ton festgehalten. Die Nationalratsabgeordneten bekommen
jeweils eine Minikamera auf ihre Schulter montiert und so werden auch
streng geheime, briefliche Abstimmungen, der guten Ordnung halber
(man hat doch garantiert nichts zu verbergen) für die Ewigkeit
festgehalten. Sollte also Politiker X von der Partei F gegen ein
bestimmtes Projekt abgestimmt haben, dann wird er uns in Zukunft
nicht mehr anlügen und sagen können, dass er dafür war. Jeder
Nationalratsabgeordneter hat dann nämlich das Recht auf den
Videobeweis zu bestehen und das kann für bestimmte Personen sehr
peinlich enden.
Wer
sich also in Zukunft auf die Brust heften will, dass ihm die Sorgen
des kleinen Mannes sehr am Herzen liegen sollte danach trachten, auch
bei den diesbezüglichen Abstimmungen dementsprechend zu agieren.
Ansonsten könnte es bei der Veröffentlichung des Videobeweises zu
einem gellenden Pfeifkonzert und/oder Schimpftiraden kommen. Vor einigen Jahren behauptete ein Nationalratsabgeordneter den Bundespräsidenten nicht als Lump beschimpft, sondern lediglich Hump oder Dump gesagt zu haben... dank der Neueinführung des Videobeweises, würden solche verbale "Ausrutscher" per sofort enttarnt.
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