Montag, 10. September 2018

Die unerklärlichen Abdrücke am Meeresgrund

Der Beginn klingt zwar einigermaßen fantastisch, entspricht allerdings trotzdem der Realität.Wer jetzt hofft eine Verschwörungstheorie über Aliens, welche auf der Erde wohnen serviert zu bekommen, wird binnen weniger Zeilen seiner Vorfreude beraubt – so leid es mir auch tut...

In der pazifischen Clarion-Clipperton-Zone zwischen Mexiko und Hawaii, ein Gebiet, welches für den Tiefsee-Bergbau lizensiert ist, hat ein Erkundungs-Tauchroboter auf dem Grund der pazifischen Tiefsee, eine Reihe rätselhafter Abdrücke entdeckt. Es handelt sich dabei um Abdrücke, welche bisher noch nicht einwandfrei geologisch geklärt sind. Fakt ist allerdings, dass die hinterlassenen Muster von großen Lebewesen stammen.

Der Erkundungs-Tauchroboter hat in einer Tiefe von 4.000 Meter, etwa 13 Zentimeter tiefe und durchschnittlich 2,5 Meter lange Abdrücke im Boden entdeckt. Die Sonaraufnahmen beweisen außerdem, dass diese Abdrücke nicht zufällig verteilt sind und leicht kurvig verlaufende Spuren bilden. Es existieren mehrere dieser Spuren und diese liegen zwischen sechs und dreizehn Meter auseinander. Sie sind unterschiedlich alt, dürften jedoch trotzdem aus der jüngsten Vergangenheit oder vielleicht sogar der Gegenwart stammen.

Es gibt keinen geologischen Prozess, welcher diese Spuren erklärt. Es muss sich, so die Ansicht der Forscher, um die Abdrücke eines Organismus handeln. Das einzige Problem dabei ist – die Spuren im Tonsediment finden sich eben in 4.000 Meter Tiefe und somit in einem Bereich, in welchem es „eigentlich“ keine Lebewesen geben sollte, welche derart große Abdrücke hinterlassen können. Die einzigen hier lebenden größeren Bodenfische sind max. einen Meter lang und bei weitem nicht schwer genug, um derartige Abdrücke zu hinterlassen.

Momentan gibt es eine Möglichkeit, über welche man besonders heiß spekuliert. Schnabelwale oder Pottwale können mit ihren Flossen die Kerben in den Boden graben. Auf dem Grund flacher Schelfmeergebiete hat man bereits ähnliche Spuren, von Buckelwalen, gefunden. In der Clarion-Clipperton-Zone wurden oftmals bereits fossile Schnabelwalknochen gefunden. Dieser Umstand beweist zwar nicht, dass die Meeressäuger tatsächlich bis in diese enorme Tiefe hinabtauchen und ihre Abdrücke hinterlassen, allerdings beweisen sie auf alle Fälle ihre Anwesenheit in dieser Region.

Für den Fall, dass diese Theorie von den Forschern bewiesen werden kann, muss dies für den geplanten Tiefsee-Bergbau drastische Konsequenzen haben. Dieser wäre eine Gefahr für die bedrohten Wale.

Wie können die Forscher dies möglichst rasch beweisen?

Durch den Einsatz von DNA-Proben oder vermutlich noch besser durch Sensoren, welche an einigen Walen angebracht werden müssten, um deren Tauchtiefe zu ermitteln.

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