Mittwoch, 3. April 2019

Kilometergeld für die Radfahrt ins Büro?

Wie viele Menschen würden wohl mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, wenn es dafür Geld gäbe? In den Niederlanden bezahlen einige Firmen 0,19€ pro Kilometer, wenn ihre Angestellten mit dem Fahrrad zu ihrer Wirkungsstätte fahren. Für eine Anfahrt von zwanzig Kilometer sind dies pro Tag 7,60 € (heimfahren muss man ja auch). Das klingt zwar im ersten Augenblick nicht viel, ergibt aber bei zwanzig Arbeitstagen pro Monat immerhin 152 €. In den Niederlanden will man auf diese Art und Weise zusätzliche 200.000 Menschen, weg vom Auto und hin zum Fahrrad locken. Die niederländische Regierung will und wird in diesem Jahr 343 Millionen € ausgeben, um das Radfahren zu bewerben und die dafür nötige Infrastruktur auszubauen.

In der italienischen Stadt Bari geht man diesbezüglich andere Wege. Pro Kilometer sollen die Radfahrer dort 0,20 € bekommen. Die monatliche Höchstsumme darf allerdings 24 € nicht überschreiten. Wer für seinen Arbeitsweg ein neues Fahrrad braucht, bekommt von der Stadtverwaltung 150 €. Sollte sich jemand ein neues E-Bike anschaffen wollen, erhält er gar 248 €. Bürgermeister Antonio Decaro setzt sich sehr dafür ein, dass in seiner von Autos überfüllten Stadt, nachhaltigere Transportarten zum Zug kommen.

Werfen wir einen Blick nach Frankreich. Dort bekommen die Radfahrer von ihren Chefs 0,25 € pro Kilometer. Kritker verweisen dort auf die Tatsache, dass zumeist nicht die Autofahrer auf das Fahrrad umsteigen, sondern die Nutzer der Öffis, auf den Drahtesel umsatteln.

Wie wichtig ein gut ausgebautes Fahrradnetz ist, damit sich die Anzahl der Radfahrer erhöht, zeigt das Beispiel Kopenhagen. Die dänische Hauptstadt gilt als Fahrradparadies. Hier gibt es fünfmal so viele Fahrräder wie Autos. Selbstverständlich ist ein kleiner, finanzieller Anreiz auch wichtig. In Kopenhagen gab es 2017 eine Umfrage zum Thema, warum man mit dem Rad fährt. 27 % der Befragten sagten, dass es günstig sei und 50 % argumentierten damit, dass es einfacher sei.

 

Wenn man bedenkt, dass sich die EU-Staaten darauf geeinigt haben, die CO2-Emissionen der Autos bis zum Jahre 2030 um 35 % zu reduzieren, dann spielt dabei auch die zukünftige, vermehrte Nutzung des Fahrrads eine entscheidende Rolle.


Wie schaut´s aus?

Gibt es auch in Österreich eine Möglichkeit für seine Radfahrt zur Arbeit, Geld zu bekommen?

In welcher Höhe wäre dies vorstellbar oder anders gefragt zu welchem Betrag wären Sie persönlich dazu bereit?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen