Montag, 28. Oktober 2019

Costa Rica verbietet die Nutzung von Styropor

Laut Schätzungen dauert der natürliche Zersetzungsprozess von Styropor bis zu einer Million Jahre. Überprüfen konnte dies bisher, aus logischen Gründen, noch niemand. Fakt ist, dass ein Großteil dieses Kunststoffs auf Mülldeponien oder gar in den Gewässern landet. Dort wird es von Mikroorganismen aufgenommen und landet in der Nahrungskette von Mensch und Tier. Das erste Land der Welt, welches nun gegen die Nutzung von Styropor rigoros vorgeht und ab dem Jahr 2021 verbietet, ist Costa Rica. Auf der Suche nach Alternativen wird die Wirtschaft von der Politik unterstützt.

Abgesehen davon, dass Costa Rica im Bereich Umweltschutz immer wieder positiv auffällt, ist diese Entscheidung, trotz der Kleinheit des Landes, enorm wichtig. Immerhin sind in Costa Rica 6% aller, weltweit bekannten Tierarten beheimatet. Wenn also dort kein Styropor mehr in die Umwelt gelangt, dann ist dies eine gute Nachricht.

Für den Fall, dass sich jemand nicht an das neue Gesetz hält, muss er eine empfindliche Geldstrafe begleichen. Die Strafen sind im Bereich zwischen 763 und 7.629 US-Dollar angesiedelt. Für die Durchsetzung des Verbots ist das Gesundheitsministerium verantwortlich.

Weitere Beispiele für die Vorbildfunktion von Costa Rica im Bereich Klima- und Umweltschutz sind:
Costa Rica setzt zu 100% auf erneuerbare Energie und die Regierung hat das Ziel in Angriff genommen Einweg-Plastik komplett aus dem Land zu verbannen.

Alternativen für Styropor zu finden, ist nicht einfach. Dieser Kunststoff gehört zu den meist genutzten Plastikarten und wird vor allem bei der Verpackung von Lebensmitteln und Speisen verwendet. Ein kürzerer Zeitraum für eine Verbannung wäre schwer möglich gewesen und hätte vermutlich zu Chaos geführt. Der nun dafür gewährte Zeitraum bis 2021 ist einerseits nah genug, um für Handlungsdruck zu sorgen und andererseits auch weit genug, um geeigneten Ersatz zu finden.

Wann werden wir in Europa das erste Mal über die Abschaffung von Styropor wenigstens reden?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen