Die Wissenschaftler gehen bei ihren
Berechnungen, welche sie gemeinsam mit ihren Studenten durchführten
davon aus, dass pro einer Million Teile des Mondoberflächenmaterials,
30 Anteile interstellaren Materials zu finden sein sollten. Dies
ergibt sich aus dem potentiellen Zustrom interstellarer Objekte. Der Anteil extrasolaren organischen
Materials, würde den Berechnungen zufolge ein paar Teil pro zehn
Millionen Teile liegen und die Aminosäure, welche zumindest der
Baustein des irdischen Lebens ist, könnte/sollte ein paar Teile pro
einhundert Milliarden Anteile Mondoberflächenmaterial betragen.
Sonntag, 6. Oktober 2019
Der Mond – unser Briefkasten für`s Weltall
Warum in die Ferne schweifen, wenn das
Gute liegt so nah. Die Astronomen konzentrieren sich bei ihrem
SETI-Projekt, auf die Suche nach fernen Licht- und Radiosignalen,
welche Beweise für außerirdisches Leben und Intelligenz wären. Die
beiden Astrophysiker Prof. Abraham Loeb und Manasvi Lingam von der
Harvard Universität vertreten die Ansicht, dass wir es viel einfach
hätten, Spuren von außerirdischem Leben zu finden. Wir bräuchten lediglich auf unserem
Mond nach Spuren von möglichen außerirdischen Leben oder gar
Artefakten zu suchen.
Wie kommen die Astronomen auf die Idee,
dass wir auf unserem Mond solche Entdeckungen machen könnten?
Sie glauben, dass die Mondoberfläche
ähnlich einem Fischernetz ist, welches eine Falle für interstellare
Objekte ist. Diese könnten seit vielen Millionen Jahren auf den Mond
niedergegangen sein und dort bis zum heutigen Tag vorhanden sein.
Warum man auf dem Mondboden derartige
Beweise finden könnte ist leicht erklärt. Er besitzt keine
Atmosphäre und dies garantiert, dass Objekte die Mondoberfläche
erreichen, ohne vorzeitig zu verglühen. Außerdem garantiert die
geologische Inaktivität, dass derartige Objekte auch nicht in das
tiefe Innere des Mondes transportiert werden können. Es handelt sich
bei dem Mond, wahrlich um einen Briefkasten, welcher alles enthält
was in den letzten Millionen oder gar Milliarden Jahren auf die
Oberfläche „abgegeben“ wurde.
Fakt ist, dass somit auch Objekte
interstellarer Herkunft auf dem Mond „gelandet“ sein können. Wie wir seit wenigen Wochen wissen,
durchfliegen die interstellaren Objekte unser Sonnensystem weit
häufiger als bisher angenommen, wenn man bedenkt, dass wir 2017 und
2019 bereits diese als solche erkannt haben. Wenn eines dieser
Objekte irgendwann einmal auf dem Mond eingeschlagen hat und zudem
noch Bausteine außerirdischen Lebens mit sich geführt haben, so
kann man diese anhand von Biomarkern in Mondproben identifizieren.
Die beiden Astrophysiker Prof. Abraham
Loeb und Manasvi Lingam dazu im Wortlaut: „Wenn sich in
Trümmern, die aus der lebensfreundlichen Zone eines fernen Sterns
stammen, Biomarker fänden, so könnte uns dies eine ganze Menge über
die Natur außerirdischen Lebens verraten. Allerdings stellt sich
auch hier natürlich die grundlegende Frage, ob derart fremdes Leben
auch den biochemischen Strukturen gleicht, die wir von der Erde
kennen. Würden wir aber zumindest Ähnlichkeiten mit dem irdischen
Leben vorfinden, so würde dies nahelegen, dass es eine Art
einzigartigen Weg des Lebens überall im Universum gibt und, dass das
Leben zwischen verschiedenen Planetensystemen ausgetauscht werden
kann.“
Eine umfangreiche Untersuchung der
Mondoberfläche würde im Gegensatz zu den extrem langen
Raumfahrtmissionen in andere Sternensysteme, weit mehr Sinn machen. Damit wir das uns nächst gelegene
Sternensystem Alpha Centauri mit der, uns bekannten, maximalen
Geschwindigkeit, der Lichtgeschwindigkeit erreichen und von dort
Proben zurück zur Erde bringen, bräuchten wir neun Jahre. Nachdem wir von der
Lichtgeschwindigkeit noch Lichtjahre entfernt sind... sollten wir uns
vor Augen führen, wie viel Zeit wir benötigen, um mit unseren
herkömmlichen, konventionellen Treibstoffraketen, eine derartige
Mission durchzuführen. Es würde 100.000 Jahre dauern...
Der logische Menschenverstand wird den
beiden Physikern Recht geben, wenn sie meinen, dass eine Suche auf
der Mondoberfläche nach physischen Beweisen für außerirdisches
Leben auf der Mondoberfläche sehr viel einfacher ist.
Dank der heute bereits gängigen
Spektroskopie könnte der Mondboden analysiert und die potentiell
darin befindlichen Teile als von extrasolarer Herkunft bestimmt und
weiterführend nach Biosignaturen durchgecheckt werden. Das Material könnte anhand von
Isotopenanalysen von Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff, mit den
bereits heutigen Methoden bestimmt werden.
Besonders faszinierend ist für Prof.
Abraham Loeb der Gedanke, dass Fossilien außerirdischen Lebens oder
möglicherweise sogar Artefakte oder gar Ausrüstungsgegenstände,
welche bereits vor vielen Millionen Jahren auf die Mondoberfläche
gelangten, gefunden werden.
Fakt ist, dass wir nur dann, wenn wir
unseren Briefkasten öffnen wissen, ob sich auf unserem Mond, Spuren
von außerirdischen Leben finden. Wenn das kein zusätzlicher Anreiz
für die Errichtung einer ständigen Mondbasis ist, weiß ich auch
nicht.
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