Montag, 28. Oktober 2019
In der Türkei boomen die Kryptowährungen
Bereits
20% der Türk*innen besitzen Kryptowährungen und damit sind sie
weltweit führend. Vergleichsweise bescheiden nehmen sich da jene 6%
der Österreicher*innen an, welche eine Kryptowährung besitzen. In
Deutschland sind dies immerhin 8% der Bevölkerung. Am
18. Oktober 2019 hat in Istanbul das Eurasian Blockchain Summit
begonnen. Das Mega-Event findet nicht zufällig in der größten
Metropole am Bosporus statt.
In
der Türkei sind die Menschen viel überzeugter von der Idee Satoshis
und von Kryptowährungen im allgemeinen, als jene in der restlichen
Welt. Die politische Unsicherheit des Landes spielt dabei gewiss auch
eine nicht zu unterschätzende Rolle. Seit
dem Putschversuch im Jahre 2016, hat die türkische Lira enorm an
Wert verloren. 2018 waren es beispielsweise 16,3% im Vergleich zum
Vorjahr. In der Türkei wurden auch von heute auf morgen 3,3
Millionen Bankkonten gesperrt. Es dürfte sich um 2,5 Millionen
Privatpersonen und 800.000 Unternehmen handeln, welche Schulden bei
der Sozialversicherung haben. Kein Wunder, dass die betroffenen
Personen in Kryptowährungen flüchten. Weitere
Gründe für ein starkes Interesse am dezentralen, digitalen Geld
sind die kriselnde Beziehung zu US-Präsident Donald Trump und der
damit verbundenen Wirtschaftsstagnation der Türkei. Der türkische
Krieg mit den kurdischen Milizen ist ein weiterer Punkt für diese
Entwicklung.
Kryptowährungen
sind bestens geeignet um inflationäres und zusammenbrechendes
Fiat-Geld zu ersetzen. Die Prinzipien wie z.B. die Selbstbestimmung,
die wirtschaftliche Freiheit, das Unternehmertum und die Befreiung
von staatlichen Eingriffen in das Privatleben finden beim türkischen
Volk ebenso große Beachtung.
Eines
gilt für die letzten Wochen und Monate in der Türkei genau so wie
in Venezuela. Immer mehr Arbeitnehmer*innen ersuchen darum, zumindest
Teile ihres Gehalts in Kryptowährungen bezahlt zu bekommen. Dabei
wird zumeist, um eine Bezahlung in Bitcoin, Ethereum oder/und Dash
ersucht.
Könnt
ihr euch selbiges in Österreich oder Deutschland vorstellen?
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