Mittwoch, 28. April 2021

Schon wieder wurde in Kolumbien eine indigene Aktivistin ermordet

Sandra Liliana Peña Chocue ist die 52. Aktivist*in und Menschenrechtsverteidiger*in, welche in diesem Jahr, in Kolumbien, ermordet wurde. Seit dem Friedensschluss mit der Farc-Guerilla im Dezember 2016, ist sie nach Angaben des unabhängigen Friedensforschungsinstituts Indepaz, das 1.166. Todesopfer.

Sandra Liliana Peña Chocue, war die oberste Repräsentantin des indigenen Selbstverwaltungsgebietes von La Laguna im Landkreis Caldono. Die 35-jährige Gemeindeaktivistin befand sich auf dem Weg zu einem Treffen zwischen der Regierung und der Dachorganisation der indigenen Gemeinden im Cauca (CRIC), als sie von Motorradfahrern angehalten und erschossen wurde.

Sandra Liliana Peña Chocue hat bereits mehrmals Morddrohungen von der Columna Dagoberto Ramos. Es handelt sich dabei um eine abtrünnige Organisation der Farc-Guerilla, welche den Friedensvertrag von 2016 nicht anerkennt. Die unterschiedlichen Gruppierungen finanzieren sich, durch den Drogenverkauf. Mitglieder der Guardia Indigena, welche nicht mit ihnen kooperieren wollen, werden gnadenlos ermordet. 

Nur wenige Tage vor ihrer Ermordung, hat Sandra Liliana Peña Chocue, den Anbau von jenen Pflanzen, welche zu illegalen Substanzen weiterverarbeitet werden, angeprangert – ihr Todesurteil.

In den indigenen Gemeinden des Cauce, ist der Anbau von Koka und Marihuana, oft die einzige Möglichkeit, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind jedoch fatal.

Symbolisch beeindruckende Bilder liefert es hingegen, wenn Regierungssoldaten, in Anwesenheit zahlreicher Medien, die Pflanzungen von Koka und Marihuana, in einem großen Flammenmeer vernichten. Leider ist aber niemand dabei, wenn nur kurze Zeit später, auf dem gleichen Feld, sofort wieder mit dem Anbau begonnen wird...

Die ermordete Aktivistin Sandra Liliana Peña Chocue hatte einst erklärt: „Wenn uns die espiritus, die Gemeinde und die verdienten Gemeindeaktiven unser Amt verleihen, nehmen wir Gefahren und Bedrohungen auf uns. Aber wir verteidigen unser Gebiet mit ganzem Herzen.“


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