Sonntag, 5. April 2015

Die Angst der Russen vor dem Krieg

Eine Studie der Stiftung Öffentliche Meinung (FOM) hat ergeben, dass 54 % der Befragten an die „reale Gefahr eines umfassenden Krieges zwischen Russland und den Nato-Ländern“ glaubt. Dies berichtet die Zeitung „Kommersant“. Die größte Angst vor einem Krieg haben Menschen mit geringem Einkommen, sowie Rentner und Studenten, die Einwohner von Kleinstädten und Russen im Alter von 31 bis 45 Jahren.


Aufgrund der „friedlichen Politik Moskaus“ sind zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass das Risiko eines großen Krieges gegen die Nato kleiner wird. Dagegen sind es allerdings 15 % welcher der Meinung sind, dass „Russlands Erstarken die Feindseligkeit des Westens provoziert“ und die Aktivitäten in der Ukraine den Protest der westlichen Staaten hervorrufen.
Viele Russen sind der Ansicht, dass die Nato „aggressive Absichten gegenüber Russland hat“ und einen Krieg vorbereitet. Daher stehen die Russen dem Aufstocken ihres Militärbudgets positiv gegenüber. 19 % der Befragten sehen die aktuelle Situation gleich wie jene in den 1970er-Jahren. Für 39 % ist die Wahrscheinlichkeit eines Krieges heute größer als damals.


Der Soziologe Grigori Kertman ist der Ansicht, dass den Russen in den Medien die derzeitige Situation wie eine Vorkriegssituation dargestellt wird. Die Nachrichtensendungen zeigen den Menschen vor allem das Thema der internationalen Beziehungen inklusive der Kriegsgefahren. Der Soziologe ist auch der Meinung, dass den Russen die Logik für den Kalten Krieg nicht mehr nachvollziehbar ist und daher nicht verstehen können, dass ein Konflikt bis zur Vernichtung aller Beteiligten führen würde.



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