Donnerstag, 2. April 2015

Der Boom der Ratenzahlungen

Immer häufiger stottern die Österreicher ihre neuesten „Errungenschaften“ mittels Ratenzahlung ab. Dabei handelt es sich keineswegs um Luxusgüter, sondern z. B. um Tablets, Smartphones oder Flachbildfernseher. Es handelt sich also dabei durchwegs um Dinge des täglichen Bedarfs.

Das Bankhaus Santander ist im Bereich der Teilzahlungen der absolute Marktführer. Im Jahre 2014 hatte der spanische Konzern nicht weniger als 135.000 dieser Konsumkredite verwaltet.
Das Geschäftsvolumen ist von 112 Millionen auf 147 Millionen Euro angewachsen. Weil diese Kleinkredite zinsfrei angeboten werden, verleitet dies die Kunden dazu, vermehrt Produkte zu kaufen welche sie sonst nicht unbedingt gekauft hätten. Durchschnittlich handelt es sich bei den Krediten um eine Größenordnung von 1.100 Euro und einer Laufzeit von knapp unter zwei Jahren.

Logischerweise ist der Bedarf an diesen Kleinkrediten vor allem in schlechten wirtschaftlichen Zeiten stark zunehmend. Diese Meinung vertritt auch der Schuldnerberater Hans Grohs. Das wirft allerdings kein gutes Licht auf die derzeitige wirtschaftliche Lage (in diesem konkreten Fall Österreichs, aber letztendlich bestimmt auch europaweit).

Santander will in der Zukunft Schönheitsoperationen, Urlaubsreisen, ja sogar Stromrechnungen finanzieren. Stromrechnungen auf Pump zu begleichen ist ein Gedanke der mich erschaudern lässt. Innerhalb der letzten drei Jahre sind in Österreich die Ratenzahlungsverträge mit Santander auf das vierfache angewachsen! Die Tilgungsquote beträgt annähernd 100 %. Der Grund dafür ist, dass es auch bei den Kleinkrediten eine Bonitätsprüfung gibt und hierbei etwa jeder fünfte Antrag abgelehnt wird.



http://derstandard.at/2000013746022/Smartphone-Co-auf-Pump-im-Vormarsch

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