Verschwörungstheoretiker
haben Dean Koontz und sein Buch „The Eyes of Darkness“ als Beweis
angeführt, dass es sich beim Coronavirus um eine biologische Waffe
handelt, welche eine Pandemie herbeiführt. Das ist allerdings nur
ein Kindergeburtstag gegen die Tatsache, dass die EU-Kommission im
Jahre 2011 einen Betrag von 86.000 € dafür verwendet, um ein Comic
anfertigen zu lassen, in welchem vieles von dem prophezeit wurde, was
nun in der Corona-Krise wahrlich passiert.
Das
Buch mit dem Namen „Infected“ beginnt damit, dass ein
hochrangiges Expertenteam unter dem höchsten Grad an
Schutzvorkehrungen ein sogenanntes „P4-Labor“ in Peking betritt.
In diesem extrem ansteckende Krankheitserreger. Es kommt zu einem
riesigen Knall und die VIPs müssen umgehend evakuiert werden. Dies
ist der Beginn des etwa fünfzig Seiten starken Comics, welcher vom
Franzosen Jean-David Morvan und dem Chinesen Huang Jia Wei,
erschaffen wurde.
Dieser
Comic hatte die Absicht Jugendliche eine Pandemie zu erklären und
aufzuzeigen, wie wichtig eine internationale Zusammenarbeit, zur
Eindämmung der Verbreitung sei. Spannung verspricht auch die Seite
20. Auf dieser Seite erklärt der UN-Spezialgesandte für Pandemien,
Samuel de La Mancha, dass 75 % der weltumspannenden
Infektionskrankheit den Ursprung im Tierreich haben und die Zahl der
neuen Infektionskrankheiten, extrem im Steigen begriffen ist.
Weiters gibt er zu Bedenken, dass die Globalisierung die Verbreitung
von Epidemien und Pandemien, massiv erleichtert. Innerhalb weniger
Tage könne der ganze Planet betroffen sein.
Die
Inspiration für die Hauptfigur in seinem Comic, hat Jean-David
Morvan durch David Navarro bekommen. Dieser war von 2005 – 2014 der
UN-Berater für Vogelgrippe und Influenza. Aktuell ist er der
WHO-Berater für Covid-19.
Im
Comic ist die Situation übrigens völlig außer Kontrolle geraten
und eine Milliarde Menschen, verloren bei dieser Pandemie ihr Leben.
Die Regierungsgeschäfte wurden in weiterer Folge von der Mafia
übernommen und es kommt dazu, dass Mensch und Tier nicht mehr in
Kontakt treten dürfen. Der Held der Geschichte sprach übrigens
folgenden bemerkenswerten Satz, welcher durchaus auch heute
Gültigkeit hat. „Niemand
vertraute den offiziellen Institutionen mehr, die beschuldigt wurden,
das Geschehen nicht ausreichend zu antizipieren, aber die Leute
beschweren sich genauso, wenn man gut vorbereitet ist.“
Diese
Aussage hat durchaus ihre Berechtigung. Wenn eine Pandemie, aufgrund
der vermutlich richtigen Maßnahmen wenige Opfer fordert, dann geht
es ganz rasch, dass man die Meinung hat, dass der Virus gar nicht so
schlimm war und die von der jeweiligen Regierung getätigten
Maßnahmen eine Überreaktion waren. Naja es ist halt nicht zu
beweisen, ob die Opferzahl genauso gering wäre, wenn es die
jeweiligen Maßnahmen nicht gegeben hätte. Der Comic behandelt auch
das Problem der Isolation und des Social Distancing. Es wird nämlich
auch auf die erhöhte Anzahl von depressiven Menschen hingewiesen.
Diese Problematik findet derzeit viel zu wenig Beachtung und wird uns
deshalb bereits in kürzester Zeit, gewaltig auf den Kopf fallen.
Interessant
ist auch, dass man sich im damaligen Comic auch schon Gedanken
darüber gemacht hat, dass es für die Politik nicht einfach wird, im
Rahmen einer Pandemie, entsprechend zu kommunizieren. Wie erklärt
man den Menschen, dass selbst die Expert*innen nicht alles wissen. Es
wird die Fähigkeit notwendig sein, über die Unwissenheit zu
kommunizieren. Bundeskanzler Kurz ist darin, ganz unbestritten, ein
Meister dieses Faches.
Am
Ende der Geschichte wird dann doch alles gut, so weit man das bei
einer Milliarde Todesopfern behaupten kann. Die Vereinten Nationen
finden nämlich gemeinsam mit den U.S.A. und der EU einen Ansatz, um
die Pandemie zu bekämpfen. In der Realität sieht das ein bisserl
sehr anders aus. Uncle Sam versucht den Pharmaziebetrieben klar zu
machen, dass für den Fall, dass ein Impfstoff gefunden wird, er
keine Kosten und Mühen scheuen wird, um die nötigen Seren zu
erwerben. Koste es was wolle – dieses Mal halt made in U.S.A. und
blöd halt leider auch, dass man die nötigen Seren für sich alleine
haben will.
Das
Comic beginnt übrigens deshalb in Peking, weil dort im Jahre 2006
die erste internationale Ministerkonferenz für Vogelgrippe und
pandemische Influenza stattfand. Als die Zeichner ein P4- Labor
wählten, weltweit gibt es davon nicht einmal 20 Stück, eines davon
übrigens – richtig geraten – in Wuhan, hatten sie noch keine
Ahnung von Covid-19.
Sie
kennen das Comic nicht? Keine Sorge, sie sind nicht alleine. Es
wurden insgesamt lediglich 5.000 Exemplare gedruckt und in den
EU-Delegationen in Asien verteilt. Die Gesundheitsexperten der
EU-Kommission haben übrigens gut darauf aufgepasst, dass die Fakten
in der Geschichte stimmen. „Infected“ wurde übrigens von einem
anderen Comic inspiriert, welches das EU-Parlament im Jahre 2003 in
Auftrag gegeben hat. In diesem ging es darum, den
Gesetzgebungsprozess zu erklären.
Die
Abenteuer der Europaabgeordneten Irina, welche für sauberes Wasser
kämpft, wurden einst 500.000 Mal gedruckt. Das Comic mit dem Namen
„Trübe Wasser“ hatte allerdings nicht den erwünschten Erfolg.
Es blieb nämlich beim einmaligen Versuch, den jungen Europäern die
EU näherzubringen. Das EU-Parlament musste sich damals mit dem
Vorwurf der Verschwendung von vier Millionen Euro aus Steuergeldern
herumplagen, welche der Comic gekostet hat...
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