Für das Ökosystem der Erde sind
die Fledermäuse sehr wichtig. Sie sind auf beinahe allen Kontinenten
beheimatet, bestäuben Pflanzen, verbreiten Samen, bringen Nährstoffe
in die Böden, fressen Schädlinge und haben leider auch eine dunkle
Macht, welche sie in sich tragen. Sie sind Wirte für extrem
gefährliche Viren wie z. B. Ebola, SARS, MERS und jawohl auch die
aktuelle Corona-Pandemie geht mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit, auf die Fledermausviren zurück. Die Coronaviren
wurden bei Fledermäusen in China und in Afrika nachgewiesen.
Samstag, 2. Mai 2020
Fledermäuse und Coronaviren sind eng verbunden
Seit
Millionen von Jahren sind die Fledermäuse mit den Coronaviren
untrennbar miteinander verbunden. Es scheint so, als ob jede
Fledermausgattung ihre eigene Variante von Coronaviren beherbergt.
Zwischen den Fledermäusen kommt ein Wirtswechsel nur selten vor.
Eine Übertragung auf den Menschen oder andere Tiere wird von den
Wissenschaftlern hingegen keinesfalls ausgeschlossen.
Lea
Joffrin von der Universität von Réunion und ihre Kolleg*innen haben
eine Viren-Bestandsaufnahme bei jenen 36
Fledermausarten durchgeführt, welche in Mosambik und bei den
westindischen Inseln zwischen Madagaskar und den Seychellen
beheimatet sind. Für diesen Zweck, wurden entweder Abstriche von
lebenden Fledermäusen oder Gewebeproben von toten Tieren, einer
RNA-Analyse unterzogen. Das
Ergebnis ist, dass es in diesem Gebiet eine hohe Anzahl verschiedener
Coronaviren gibt. Das besondere dabei ist, dass die Tiere selbst
nicht krank werden.
Das
Team rund um Lea Joffrin konnte insgesamt 25 verschiedene
Alpha-Coronaviren und drei Beta-Coronaviren nachweisen. Die drei
Beta-Coronaviren gehören zu jener Gruppe wie SARS-COV-2, SARS und
die beim Menschen nun verbreiteten Erkältungs-Coronaviren. Sorry für
den Begriff Erkältungs-Coronaviren, aber die Wissenschaftler nennen
es nun einmal so.
Durchschnittlich
haben 8 % der Tiere, die Coronaviren in sich getragen. Auf den
Seychellen war es lediglich 1 % und in Mosambik waren hingegen 20 %
der Fledermäuse mit dem Virus infiziert. Camille
Lebarbenchon, eine Kollegin von Lea Joffrin weist darauf hin, dass es
Belege dafür gibt, dass es bei der Virenbelastung der Fledermäuse,
sehr starke saisonale Schwankungen gibt.
Die
Art der Coronaviren, welche eine Fledermaus in sich trug, hing nicht
davon ab mit wem diese lebte, sondern zu welcher phylogenetischer
Familie sie gehörte. Jede phylogenetische Familie hat nämlich ihre eigenen Coronaviren-Stämme.
Beim Blick auf die evolutionäre Geschichte dieser Familien hat man
herausgefunden,, dass es eine weit zurückreichende Koexistenz
zwischen Fledermäusen und der Coronaviren gibt. Diese
Stammbaumanalysen haben ergeben, dass die Fledermäuse und die
Coronaviren, seit Millionen von Jahren aneinander angepasst sind.
Bestimmte Virenstämme, kommen demnach auch nur bei ganz bestimmten
Fledermausarten vor.
Die
gleichen Virenstämme findet man bei eng verwandten, aber oft weit
voneinander entfernt lebenden Arten. Eine Übertragung
von Fledermaus-Coronaviren zwischen zwei Fledermausarten findet
jedenfalls sehr selten statt.
Die
Forscher wollen nun, als nächsten Schritt, im Untersuchungsgebiet,
Menschen nach Coronaviren untersuchen. Man will erfahren, ob es in
diesem Gebiet bereits eine Übertragung von Coronaviren auf den
Menschen gegeben hat.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
🦇Dieser Bericht zeigt mir wieder mal, mit welcher Leidenschaft du deinen Artikel schreibst und so deinen Lesern, spannende und wissenswertes vermittelst! Er ist sehr Informativ, von der ersten bis zur letzten Zeile🦇!
AntwortenLöschenIch freue mich schon, auf weitere spannende Einträge in Deinem Blog!
Herzlichen Dank für das Lob!
LöschenHallo,
AntwortenLöschenes gab zu Coronaviren interessnte Forschung, gemeinsam von US-Einrichtungen und chinesischen:
a) 2013: "Isolation and characterization of a bat SARS-like coronavirus that uses the ACE2 receptor" (dt.: "Isolierung und Charakterisierung eines SARS-ähnlichen Corona-Virus' von Fledermäusen, die den ACE2-Rezeptor nutzen"), https://www.nature.com/articles/nm.3985,
Zugehörtigkeiten der Autoren:
Department of Epidemiology, University of North Carolina at Chapel Hill, USA; Department of Microbiology and Immunology, University of North Carolina, USA; National Center for Toxicological Research, Food and Drug Administration, Jefferson, Arkansas, USA; Key Laboratory of Special Pathogens and Biosafety, Wuhan Institute of Virology, Chinese Academy of Sciences, Wuhan, China usw.
b) 2015: "A SARS-like cluster of circulating bat coronaviruses shows potential for human emergence" (dt.: "Ein SARS-ähnliches Cluster von zirkulierenden Fledermaus-Coronaviren zeigen Potential für Auftauchen bei Menschen"), https://www.nature.com/articles/nm.3985
Zugehörtigkeiten der Autoren:
Department of Epidemiology, University of North Carolina at Chapel Hill, USA; Department of Microbiology and Immunology, University of North Carolina , USA; National Center for Toxicological Research, Food and Drug Administration, Jefferson, Arkansas, USA; Key Laboratory of Special Pathogens and Biosafety, Wuhan Institute of Virology, Chinese Academy of Sciences, Wuhan, China usw.
Der Anpassung des SARS-CoV-2 an den Menschen muss nicht einen natürlichen Ursprung haben.
Herzlichen Dank für diese Infos!
Löschen