Die einheimische Bevölkerung gewinnt aus Palmen den Palmwein. Sie zapfen dafür die Pflanzen in der Baumkrone an und sammeln den Zuckersaft in Plastikbehälter. Diese werden von ihnen zweimal täglich geleert. Logischerweise können die Menschen ihre Palmen aber nicht rund um die Uhr bewachen und so gelingt es den Schimpansen immer wieder vom Palmweinsaft zu kosten.
Die Schimpansen beweisen dabei handwerkliches Geschickt in dem sie aus den Blättern Schöpfer oder Schwämme herstellen. Mit diesen gelangen sie zu dem Saft. Sie trinken dann schluckweise bis zu einer halben Stunde (bis zu einem Liter) von dem gegorenen Saft. Dieser enthält etwa 30 Milliliter Äthanol. Insgesamt haben exakt die Hälfte der von der Forschergruppe von Kimberley Hockings (Oxford Brookes University) beobachteten Schimpansen aus Guinea den Saft getrunken. Beobachtet wurden 26 Schimpansen über einen Zeitraum von siebzehn Jahren. Bisher war es noch nicht eruierbar ob die Tiere trotz oder wegen dem Alkohol (der Saft enthält sieben Prozent) das Getränk lieben...
Es ist anzunehmen, dass unsere gemeinsamen Vorfahren wohl häufig überreifes, angegorenes Fallobst gegessen haben. Es war wohl, warum auch immer, von Vorteil den Alkohol zu tolerieren. Möglicherweise begünstigte der Alkohol sogar eine appetitanregende Wirkung und die Anpassung des Stoffwechsels während der Evolution. Immerhin ist im Laufe der Zeit ein Gen mutiert, welches die Aktivität des alkoholabbauenden Enzyms (Alkohol-Dehydrogenase) um das 40-fache verstärkte. Logischerweise verfügen also auch die Schimpansen über dieses mutierte Gen und könnten ebenso davon „profitieren“.
Einige der beobachten Schimpansen zeigten nach dem "Alkoholgenuss"
übrigens Anzeichen eines Rauschzustandes...
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