Montag, 12. Oktober 2015

Lateinamerika erkrankt an der Fehlentwicklung in der Nahrungsmittelindustrie

Am 16. Oktober findet der Welternährungstag statt. Im neuen Jahrbuch von „Brot für die Welt“ und der Menschenrechtsorganisation FIAN, werden die Lebensmittelkonzerne angepragert. Es sei zwar schön, dass die Konzerne immer mehr Lebensmittel auf den Markt bringen. Diese sind möglicherweise sogar mit dem Ziel Hunger und Mangelernährung zu beseitigen, mit unzähligen künstlichen Zusatzstoffen angereichert. Es ist in den letzten Jahren durchaus gelungen die Zahl der Hungernden auf knapp weniger als 800 Millionen Menschen zu senken (wenn wir uns ehrlich sind ist das immer noch eine erschreckend hohe Zahl), allerdings hat die Unterversorgung mit Mineralien und Vitaminen bzw. auch die Fettleibigkeit extrem zugenommen. Insgesamt leiden etwa genau so viele Menschen an Übergewicht wie andere an einer Mangelernährung. Es handelt sich jeweils um etwa zwei Milliarden Menschen...


In Lateinamerika hat die Zahl der Übergewichtigen bzw. jener Menschen welche sogar an Fettleibigkeit leiden besorgniserregende Ausmaße erreicht. Die IHME-Untersuchung spricht von nicht weniger als 61 % der Bevölkerung. In Mexiko leben laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) so viele Übergewichtige wie sonst nirgends auf der Welt. Es handelt sich um 70 % der Bevölkerung. 14 % leiden an Diabetes und 40 % am Metabolischem Syndrom (eine Erkrankung der arteriellen Gefäße). Das größte Problem Mexikos ist, dass man sich heutzutage fast nur noch durch verarbeitete Lebensmittel ernährt und nicht mehr durch die typische mexikanische Esskultur.

Interessanterweise gibt es einen Zusammenhang Beitritt Mexikos zur NAFTA (Nordamerikanischen Freihandelsabkommen). Seit dem Beitritt werden massivst Nahrungsmittel mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt importiert. Die Regierung Mexikos hat in diese Nahrungsmittelunternehmen auch massivst investiert und gefördert. Letztendlich sind dadurch deren Verkaufszahlen explodiert.


Die Top 5 der übergewichtigen Menschen sind neben Mexiko noch Venezuela, Argentinien, Chile und Uruguay. Neben den weiterverarbeiteten Lebensmitteln sind auch die Softdrinks Auslöser der schlechten Ernährung. Beides wird von den Konzernen massiv beworben und führt daher zu diesen erschreckenden Zahlen. Seit dem Jahr 2000 ist in Lateinamerika der Verkauf von „Junkfood“ um etwa 25 % gestiegen...

Was kann man gegen diese Fehlentwicklung unternehmen? Man stärkt ganz einfach die eigene, regionale Nahrungsmittelproduktion. Damit würden sich die betroffenen Länder wieder ausreichender und ausgewogener ernähren. Die zusätzlichen Nährstoffe braucht man nur dann (in geringen Mengen), wenn es einen regionalen Jodmangel gibt...



1 Kommentar:

  1. Das Problem ist, das die Leute das WOLLEN (vermutlich auch wegen massiver Werbung etc). Als ich vor Jahren in Centralamerica (Mexico, Guatemala, Honduras) war ist mir das schon aufgefallen: Dort gab es die leckersten Saft Bars (frisch gepresst und spottbillig) auf die ich mich immer gestürzt habe. Ich war so happy, wirklich frisches Essen und trinken zu haben. Ich habe innerhalb eines Monats bestimmt 10 Kilo abgenommen, ohne auf irgend etwas u verzichten. (2-3 mal warm essen, mehrere Biere am Tag) - doch die Einheimischen kauften die mindestens doppelt so teuren Limos!!! Witzigerweise stand da dann was drauf wie "natural" usw. !!! Das ist irre. Das ist Hirnwäsche!

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