Du
solltest keinesfalls Politik- oder Volkswirtschaft studieren! Du
würdest nämlich erkennen was die Beschlüsse jener Partei, welche
Du vertrittst anrichten. Deine Überzeugungskraft könnte darunter
leiden.
Zweiter
Schritt
Setze
Dir ein Dauer Grinsen auf, auch oder gerade dann wenn Du eine
Niederlage verkraften musst. Grinsen kommt bei den Wählern immer gut
an.
Dritter
Schritt
Du
musst so oft wie nur möglich in jeder Art von Medium vertreten sein.
Ein omnipräsenter Politiker wird immer als guter Politiker
angesehen. Besonders gut kommt es an, sich beim Händeschütteln,
oder Abknutschen eines Babys abbilden zu lassen. Und bitte nicht
vergessen – immer deutlich sichtbar grinsen.
Vierter
Schritt
Und
sind die Wahlen noch so schlimm und vernichtend ausgefallen –
erkläre in den Medien jede Niederlage zu einem Sieg. Deine
Partei hat extreme Verluste einstecken müssen? Na wenn schon!
Behaupte einfach, dass Deine Partei der entscheidende Faktor war,
dass auch eine andere Partei verloren hat und stempel Dich damit zum
absoluten Wahlsieger.
Fünfter
Schritt
Lügen,
Lügen, Lügen! Es muss Dir gelingen Deine Wähler davon zu
überzeugen, dass Du nach der Wahl genauso agieren wirst, wie Du es
im Wahlkampf versprochen hast. Wenn Du lügst und das musst Du - dann
aber richtig. Besonders gut eignen sich die Versprechen nach
Steuersenkungen, der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, Widerstand
gegen Brüssel … Ich empfehle einen Schauspielunterricht um seine
Versprechen auch wirklich glaubhaft darbringen zu können.
Sechster
Schritt
Wenn
es Dir gelungen ist, dank Deiner hervorragenden Lügen, auch wirklich
gewählt zu werden (Jawohl die Dummköpfe haben Dich wirklich
gewählt) und dann Probleme bei der Umsetzung hast (Natürlich willst
Du Deine Lügen nicht wirklich in die Tat umsetzen, aber die Menschen
sollen es doch wenigstens glauben), dann schiebe den schwarzen Peter
des
Versagens, Deinem Koalitionspartner zu.
Das
könnte man in etwa so sagen: „Wir haben alles versucht, aber der
Koalitionspartner hat schon wieder das Wohle der Bürger aus den
Augen verloren und sie abermals enttäuscht…“
Ich
empfehle meine Standardsprüche auswendig zu lernen, um sie ständig
in seinem Repertoire zu haben – schließlich muss man ja gewappnet
sein, wenn so ein böser Journalist schon wieder so saublöde Fragen
stellt…
Siebenter
Schritt
Verwende
keine negativen Begriffe. Du darfst keine negativ belasteten Begriffe
wie z. B. schlecht
oder
verlieren
verwenden. Sage stattdessen suboptimal,
oder nicht
gewinnen.
Das
Wort
“gewinnen” löst im menschlichen Gehirn eine Kettenreaktion aus,
was die vermeintliche Niederlage zu einem Sieg werden lässt.
Achter
Schritt
Verwende
in dem Jahr in dem gewählt wird, keine
positiven Worte
über deine Konkurrenten.
Du
musst die Schwächen der gegnerischen Parteien herausfinden (besser
gesagt ist dies die Aufgaben Deiner Lakaien, die für ein Gulasch und
ein Bier in einem dunklen Kellerverlies Tag und Nacht für dich
arbeiten)
Neunter
Schritt
Vermittle
immer das Gefühl, du wärst Herr
der Lage.
Selbst wenn du in der Opposition bist, tu so als ob du über
Gesetzesentwürfe entscheiden könntest. Gib nicht zu, dass du nix zu
sagen hast.
Zehnter
Schritt
Kleide
dich stets in einem schicken
schwarzen Anzug.
Wenn du besonders smart wirken willst, setze dir eine Brille auf (wie
Karli Heinz Grasser
die personifizierte Unschuldsvermutung) und drücke
Dich so kompliziert wie möglich aus. Kein Mensch soll Dich verstehen
können – Du selbst solltest Dich auch nicht auskennen damit das
Ganze authentisch rüberkommt. Verwende
viele Fremdwörter und Fachausdrücke - auch wenn Du sie selbst nicht
verstehst. Wichtig ist nur, dass man glaubt Du bist intelligent.
Zehnter
Schritt + 1
(Es
sind wirklich nur zehn Schritte, jetzt kommt nur noch ein Unterpunkt)
Sei
niemals du selbst!
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