Präsident Yahya Jammeh
hat sich vor 22 Jahren mittels eines Putschs an die Macht gebracht
und wer ihn kritisierte, sah sich blitzschnell einer Verhaftung inkl.
Folter oder einer Entführung ausgesetzt. Wen wundert es also, wenn
die Menschen Angst hatten ihre ehrliche Meinung kundzutun.
Der Präsident war ja
sowieso ein kleiner Wunderwuzzi weil er, laut eigenen Angaben, in der
Lage ist AIDS zu heilen. Gleichzeitig wiederum spricht er unverhohlen
aus, dass er Homosexuellen die Kehle, mit seiner eigenen Hand
durchschneidet. Alles in allem also ein liebenswerter Zeitgenosse.
Nachdem Präsident Jammeh in der
westlichen Welt nicht mehr ganz so viele Freunde hatte, hat er Gambia
im Dezember 2015 zur islamischen Republik erklärt. Auf welche Art
und Weise er dies umsetzte, war unfreiwillig komisch. Faktum ist,
dass es zeitweise eine Kopftuchpflicht für die weiblichen Beamten
gab. Noch seltsamer mutete es hingegen an, wenn er sich gleichzeitig
über die vielen Sextouristen aus Europa freute.
Bisher hatte Präsident Jammeh drei
Wahlen gewonnen. Kein Wunder bei seinen schlagkräftigen,
überzeugenden Argumenten. Als im Frühjahr dieses Jahres ein
Oppositioneller in der Haft verstorben war, wagten sich im April und
Mai dutzende Regimekritiker zu Demonstrationen auf die Straße.
Nachdem diese nicht angemeldet waren, wozu auch man hätte sie ja
sowieso nicht erlaubt, bekamen 30 der Regimekritiker eine dreijährige
Haftstrafe aufgebrummt.
Im November wurden im staatlichen
Rundfunk, die Nominierungen der Oppositionskandidaten live
übertragen. Der Sendechef Momodou Sabally wurde daraufhin entlassen
und danach vom Geheimdienst verhaftet. Das warum wurde nicht
begründet. Er sitzt bis jetzt in Untersuchungshaft und weder Anwalt
noch Familie dürfen ihn besuchen.
Bei der gestrigen Wahl siegte der
Immobilienunternehmer Adama Barrow mit 55 % der Wählerstimmen
gegenüber 40 % des bisherigen Präsidenten Jammeh. Präsident Jammeh
gestand die Niederlage bereits ein.
Herzliche Gratulation an das Volk von
Gambia, welches mutig genug war seinen Despoten abzuwählen.
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