Das
massive Eingreifen der Sicherheitskräfte gegen die gewalttätigen
Anhänger von Guaidó sei für ihn nicht vorhersehbar gewesen. Er
sprach im Interview davon, dass es wohl notwendig sein wird noch mehr
Beamte des Regimes zu überzeugen, mit ihm gemeinsam, die Verfassung
zu unterstützen.
Auf
die Frage wie er zu einer möglichen Militärintervention der USA
steht, führte Guaidó aus, dass er mit einer einseitigen
Militäraktion nicht einverstanden ist. Er
hätte allerdings nichts dagegen einzuwenden, wenn diese Aktion
gemeinsam mit desertierten, venezolanischen Streitkräften,
stattfinden würde. Über den genauen Grad einer US-Beteiligung,
welche für ihn gerade noch akzeptabel sei, wollte er sich dann nicht
mehr äußern. Sollte ihm allerdings der
US-Sicherheitsberater Bolton eine militärische Unterstützung
anbieten, dann würde er sagen: „Danke für all die Hilfe, die
Sie der gerechten Sache hier geleistet haben, und vielen Dank für
die Vorschläge. Wir werden sie bewerten und im Parlament prüfen, um
diese Krise zu lösen.“ Selbstverständlich könne ein
derartiges, militärisches Hilfsangebot angenommen werden.
Die radikale Oppositionspolitikerin
Maria Corina Machado hat, bereits mehrmals, Juan Guaidó dazu
aufgefordert, endlich grünes Licht für ein Eingreifen von Außen zu
geben. Sie berief sich dabei auf den Verfassungsartikel 187.11. Zitat
Machado: „In Venezuela regieren Hunger, Flucht und Tod, darum
müssen wir internationale Hilfe in Anspruch nehmen", so
Machado.
Der Artikel 187.11 besagt übrigens,
dass die Nationalversammlung in Krisensituationen ausländische
„militärische Missionen“zu Hilfe rufen kann. Laut vieler Experten handelt es sich
dabei, um eine Fehlinterpretation. Der Begriff „Mission“ könne
sich nämlich sowohl auf eine Militäraktion, als auch auf ein
Gespräch zwischen Diplomaten beziehen.
In den USA sind es besonders der
Außenminister Mike Pompeo und der Sicherheitsberater John Bolton,
welche dazu drängen in Venezuela eine Militäraktion durchzuführen.
US-Präsident Donald Trump hat sich bisher noch nicht in die Karten
schauen lassen, wie er zu einer Intervention gegen Präsident Maduro
steht.
Währenddessen haben sich in Moskau der
russische Außenminister Sergej Lawrow und der venezolanische
Außenminister Arreaza getroffen. Beide Seiten haben sich dazu
bekannt, einen politischen Dialog zwischen der Regierung un der
Opposition zu befürworten. Es ginge darum, eine friedliche Lösung
des Konflikts zu finden. Sergej Lawrow forderte die USA dazu
auf, den Dialog zwischen den beiden Konfliktparteien nicht zu
behindern oder gar zu verhindern, sondern das Völkerrecht zu
respektieren.
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