Die Luftverschmutzung der Römer betrug
etwa 10 bis 20% der Luftverschmutzung der Neuzeit, welche durch das
verbleite Benzin entstand. Die Bleibelastung durch die Römer
betrug mehrere Jahrhunderte – im Gegensatz dazu war die Belastung
der Neuzeit durch das verbleite Benzin auf „lediglich“ 30 Jahre
beschränkt.
Donnerstag, 16. Mai 2019
Die Luftverschmutzung bei den Römern
Die
Römer haben einst bereits Bergbau betrieben und damit Europa mit
Blei und anderen Schwermetallen verschmutzt. Sie haben Blei, Silber
und viele andere Metalle, intensivst abgebaut und dadurch die
Bleibelastung der Luft, um das Zehnfache ansteigen lassen. Dies
belegen Eisbohrkerne vom Mont Blanc. Am höchsten war die
Luftverschmutzung in der Zeit, zweihundert Jahre vor und nach
Christus.
Die
vom Menschen verursachte Luftverschmutzung, fand also bereits sehr
früh und nicht erst zu Beginn der Industrialisierung statt. Diese
Verunreinigung gab es auch bei der Kultur der Anden, sowie im antiken
und mittelalterlichen Europa. Sichtbar wird dies aus den
Eisbohrkernen der Berg-gletscher.
Die
Bohrkerne aus dem Mont Blanc reichen ca. 5.000 Jahre zurück und
bieten eine umfassende Aufzeichnung der
Luftverschmutzung durch europäische Bergbau- und
Verhüttungsaktivitäten von der Bronzezeit über die Antike bis ins
frühe Mittelalter. Die abgelagerten Gehalte von Blei,
Antimon und diverse Schwermetalle werden bei der Metallgewinnung und
-verarbeitung freigesetzt.
Ziemlich genau ab dem Jahr 350 vor
Christus, haben die Forscher etwa 500 Jahre lang stark erhöhte Blei-
und Antimonwerte im Eis der Bohrkerne festellen können. Während der Bleiwert um das Zehnfache
gestiegen ist, waren es beim Antimonwert das Sechsfache. Die Römer förderten das Blei und
Silber, vor allem aus den Minen Spaniens und der Britischen Inseln.
Das Metall wurde für Silbermünzen und zur Massenanfertigung von
Wasserrohren aus Blei genutzt.
Innerhalb der 500 Jahre der stark
erhöhten Werte gibt es eine etwa 100 Jahre lang andauernde Phase, in
welcher die Bleibelastung deutlich geringer war. Es handelt sich
dabei um jene Zeit, als das römische Reich durch unzählige Kriege
und den Übergang von der römischen Republik zum Kaiserreich
deutlich geschwächt war.
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