Montag, 4. Juli 2016

Der Panama-Kanal – während die einen feiern, werden die anderen verhaftet

Die Eröffnung des ausgebauten Panama-Kanals bringt nicht allen Freude. Dutzende indigene Menschen und Umweltschützer, welche zeitgleich zu den Feierlichkeiten des Panama-Kanal Ausbaus für einen Baustopp des Wasserkraftwerks Barro Branco demonstriert haben, wurden festgenommen. Die Kosten für das Wasserkraftwerk betragen, laut „La Estrella“ etwa 125 Millionen Euro und sollen beinahe 70.000 Menschen mit Strom und erneuerbarer Energie versorgen. Das sind etwa 2 % der Bevölkerung Panamas.


Für den Staudamm müssen sieben Hektar jenes Territoriums geflutet werden, welches der indigenen Gemeinde der „Ngäbe-Bugle“ gehört. Insgesamt würde man jene landwirtschaftliche Flächen fluten von denen vier Gemeinden leben. Die dort ansässige Bevölkerung verlangt seit Jahren den Rückbau des Wasserkraftwerks.

Vor wenigen Tagen gab es eine Test-Flutung und die indigene Bevölkerung der Ngäbe-Bugle wurde somit vor vollendeten Tatsachen gestellt. Dies trug nicht wirklich zur Lösung des Konflikts bei. Am 30. Juni 2016 gab es dann eine überraschende Wendung. Die Flutung wurde nach einem Treffen der panamesischen Vizepräsidentin Isabel des Saint Malo de Alvarado mit einer Kommission der Ngäbe-Bugle gestoppt. Man wolle zwar nun einen weiteren Dialog führen, aber ob es eine nachhaltige Lösung zum Vorteil der Indigenen geben werde, ist stark zu bezweifeln. Am ehesten wird es wohl zu einer finanziellen Entschädigung kommen.

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