Samstag, 17. Oktober 2015

KIC8462852 wird das SETI Top Ziel

Vor wenigen Tagen haben US-Astronomen für Aufsehen gesorgt. Es wurden nämlich sehr ungewöhnliche Lichtmuster beim Stern KIC8462852 entdeckt. Die Forscher haben nicht mehr oder weniger behauptet, dass es durchaus möglich sei, dass eine künstlich erzeugte Struktur den Stern umkreist. Nach einer umgehend veranlassten weiteren Studie wurde diese „bizarre Lichtkurve“ für das SETI Programm als herausragendes Ziel genannt. Bei allen derartigen Hypothesen sollte jene, dass es sich um außerirdische Zivilisationen und/oder deren Werk handelt immer als letzte Option in Betracht gezogen werden. Allerdings ist bei KIC8462852 jener klassische Fall aufgetaucht den man sich erwartet, wenn man davon ausgeht, dass irgendwo eine künstliche Struktur errichtet wurde.


Laut Jason Wright (Direktor vom SETI Research Center) und seinen Kollegen ist es schwierig bis unmöglich die vorhandenen Eigenschaften mit irgendwelchen in Verbindung zu bringen, die natürlichen Ursprungs sind. Es handelt sich nämlich um mindestens acht individuelle Objekte, welche derartig gewaltige Ausmaße haben müssen, weil sie bei ihrem Umlauf um KIC8462852 in etwa die Hälfte des Sternradius bedecken. Die Form der Objekte weicht außerdem stark von jener einer Kugel ab. Auf eine astrophysikalische Art und Weise lässt sich das alles nicht erklären.

Eine Möglichkeit wäre ein sogenannter Dyson-Schwarm. Dabei handelt es sich um eine riesige Zahl unabhängiger Solarkollektoren, welche den Stern umrunden. Dyson-Schwarm umschließt im Idealfall einen Stern vollständig kugelförmig. Das Ziel ist es dessen Energie zu absorbieren oder umzulenken und damit optimal nutzen zu können.

Eine derartige Struktur wurde erstmals 1960 vom Physiker Freeman Dyson in der Zeitschrift Science beschrieben. Er selbst wurde (nach eigenen Worten) von einem Science Fiction Roman „Star Maker“ von Olaf Stapledons aus dem Jahr 1937 inspiriert. Dieser wiederum dürfte Anleihen aus der Bernal-Sphäre genommen haben, welche von John Desmond Bernal im Jahr 1929 beschrieben wurde. Laut dem russischen Astronomen Nikolai Kardaschow gibt es eine Methode zur Einteilung einer Zivilisation in deren technologische Entwicklungsstufe. Sie nennt sich die Kardaschow-Skala. In der Grundform gibt es 3 Typen. Insgesamt sind theoretisch 7 Typen möglich. Auf die Typen 4 bis 7 gehe ich diesmal nicht ein, weil es betreffend dieses „Falles“ doch zu fiktional wäre.

Typ I ist in der Lage die komplette Energie eines Planeten zu nutzen. Diesen Typ I verfehlen wir Erdlinge knapp aber doch. Typ II ist sogar in der Lage die Gesamtleistung eines Planetensystems zu nutzen und Typ III kann die Gesamtleistung einer Galaxie nutzen.

Bei KIC8462852 könnte es sich also um eine Zivilisation vom Typ II der Kardaschow-Skala handeln.

Zurück zu uns kleinen, unwürdigen Terranern. SETI hat seit jeher die logische Strategie vor allem dort nach Signalen außerirdischer Intelligenz zu suchen, wo die Ziele am erfolgversprechendsten sind. KIC 8462852 ist wohl derzeit, das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das vielversprechendste interstellare SETI Ziel. Das Weltraumteleskop Kepler sollte aufgrund seiner Messungen in der Lage sein, genau solche außerirdische Mega-Strukturen aufgrund derartiger Anomalien aufzuspüren. Das Lichtmuster von KIC8462852 ist schlicht und ergreifend einzigartig und daher ist ein großes Interesse durch SETI absolut verständlich.

Selbst dann, wenn sich herausstellen sollte, dass diese Lichtmuster einen natürlichen Effekt haben, wird KIC8462852 weiterhin ein Stern sein, welcher eine einzigartige Bedeutung hat.



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