Mittwoch, 7. Oktober 2015

Max Schrems hat Facebook verklagt und gewonnen – Wird jetzt alles besser?

Max Schrems, ein junger österreichischer Anwalt hat sich vier Jahre lang mit Facebook angelegt und mit Hilfe vieler Anträge und Klagen den Internet-Riesen in die Knie gezwungen – Respekt! Das höchste europäische Gericht hat also festgestellt, dass die Facebook-Server in den U.S.A. nicht sicher sind. Dies liegt u.a. an den Zugriffsmöglichkeiten des amerikanischen Geheimdienstes (enthüllt durch Edward Snowden).

Das Urteil hat allerdings nicht nur auf Facebook, sondern auf mehr als 4.400 Unternehmen Auswirkungen, welche die Daten der europäischen User in den U.S.A. speichern. Das sogenannte Safe-Harbour-Abkommen ist somit durch den Richterspruch ein für allemal Geschichte.

Das Internet hatte als Grundidee das Wissen fair zu verteilen. Es sollte eine Kommunikation ermöglichen, welche innovativ ist und verkrustete Strukturen aufbrechen. In vielen Staaten wurde dieses Medium allerdings dazu missbraucht, um ein perfektes System der Kontrolle (bis zu den Smartphones) zu erzeugen.

Im Grunde genommen hat das Urteil folgende „praktische“ Bedeutung:
Ein Österreich fährt auf Urlaub nach Australien. Dort macht er ein paar Selfies :-) Diese lädt er umgehend auf seiner Facebook Seite hoch. Was passiert also nach dem neuen Urteil? Die Bilder des Österreichers werden nun auf einem Server in Österreich untergebracht. Diese dürfen seine neuen australischen Freunde selbstverständlich auch sehen – aber erst nachdem diese die Fotos vom österreichischen Server abgerufen haben...

Die Regierungen der gesamten Welt haben das Internet und all seine Auswirkungen unterschätzt. Leider gibt es keine international gültigen Datenschutzregeln. Eine Regelung wie man jene Menschen vor sich selbst schützt, welche ihr gesamtes Leben im Netz öffentlich ausbreiten, gibt es allerdings auch nicht. Da hilft nur die Eigenverantwortung...

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